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Rapid-Legende: "Ultras haben zu viel Macht"

Josef Hickersberger führte Rapid 2005 zum Meistertitel. Jetzt sitzt er im grün-weißen Beirat – und kritisiert die lasche Fan-Politik.

Heute Redaktion
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Kommenden Freitag begeht Josef Hickersberger seinen 70. Geburtstag. An der spanischen Costa del Sol, wo der Fußball-Fachmann einen Zweitwohnsitz hat.

Nahezu zeitgleich wird in Hütteldorf der Trainer für die kommende Saison bestimmt. Die Wahl fällt auf Goran Djuricin – sofern sich das Präsidium nicht querlegt.

Hickersberger ist in den Prozess nicht involviert. Obwohl er seit Februar ehrenamtlich dem Rapid-Beirat angehört. Dieser hat laut Definition die Aufgabe, "der Förderung der sportlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu dienen".

Kontaktiert wurde der Meister-Coach von 2005 trotzdem nicht. Auch nicht zu anderen Themen. "Wenn mich Rapid-Präsident Michael Krammer um meine Meinung fragen sollte, werde ich sie ihm mitteilen", sagt Hickersberger zur "APA". "Aber ich bin nicht dazu da, um Ratschläge zu erteilen und besserwissend irgendetwas zu sagen."

"Ultras haben zu viel Macht"

Was "Hicke" sauer aufstößt, ist die Fan-Problematik. "Es hat den Anschein, als ob die Ultras zu viel Macht hätten", sagt der Jubilar. Immer wieder muss sich Rapid den Vorwurf gefallen lassen, zu lasch mit Problem-Fällen umzugehen. "Toleranz gegenüber gewalttätigen Hooligans halte ich für eine völlig falsche Strategie", kritisiert der ehemalige ÖFB-Teamchef im "Kurier". Bereits bei seiner Bestellung meinte er: "Das sind Fanatiker, die wir nicht brauchen."

Auch, dass Rapid seit zehn Jahren keinen Titel vorzuweisen hat, ist Hickersberger ein Dorn im Auge. "Es wurden offenbar einige falsche Personalentscheidungen getroffen."

(red)

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