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Rassismus-Aktion wegen Ex-Barcelona-Spieler

Beim Debüt für seinen neuen Verein wird ein Brasilien-Kicker mit rassistischen Beleidigungen empfangen – die Fans legen im Netz sogar noch nach.

Heute Redaktion
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Rassismus im Fußball ist leider immer wieder ein Thema. Diesmal sorgen russische Fans für einen Aufreger beim Debüt eines Neuzugangs von Zenit St. Petersburg. Dabei handelt es sich um den Ex-Barcelona-Spieler Malcom.

Als der Brasilianer beim Spiel gegen Krasnodar eingewechselt wird, entrollt eine Fangruppe ein Plakat mit der provokanten Aufschrift: "Danke Klub-Führung für die Loyalität zu Traditionen". Außerdem gab es höhnischen Applaus von den Rängen.

Die Gruppierung "Landskrona" legt auf ihrer Homepage sogar noch nach: "Wir sind nicht rassistisch. Für uns ist der Verzicht auf dunkelhäutige Spieler eine wichtige Tradition, die die Identität des Klubs betont. Wir, als nördlichster Klub der wichtigsten europäischen Städte, waren nie mit Afrika, Südamerika, Australien oder Ozeanien verbunden", heißt es dort.

Und weiter: "Wir haben absolut nichts gegen die Einwohner dieser Kontinente, aber gleichzeitig wollen wir Spieler, die den Spirit von Zenit verkörpern. Jetzt wird der Kauf von dunkelhäutigen Spielern forciert. Das sorgt nur für Gegenreaktionen. Lasst uns sein, wer wir sind."

Zenit reagiert mit einem Video auf Twitter, das die Einwechslung von Malcom zeigt. Dazu schreibt der Klub: "54.078 Menschen jubeln zusammen für unseren Neuzugang Malcom. Seht selbst, nicht durch die Worte von anderen." Der Klub hat für den Rechtsaußen 40 Millionen Euro ausgegeben.

Malcom ist übrigens weder der erste noch der einzige dunkelhäutige Spieler bei St. Petersburg, so standen zum Beispiel Douglas Santos und Wilmar Barrios gegen Krasnodar in der Startelf. Dennoch sorgen die Fans immer wieder für Rassismus-Skandale. 2012 starteten sie eine Kampagne, die dem Klub verbieten sollte, dunkelhäutige oder homosexuelle Spieler zu kaufen. (red)