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Rassismus-Aussage bringt FIFA-Chef in Bedrängnis

Heute Redaktion
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Joseph Blatter, Präsident des Weltfußballverbands (FIFA), hat sich in einem Interview selbst ins Abseits gespielt. Hintergrund ist, dass in der englischen Premier League John Terry und Luis Suarez ausländische Gegenspieler wegen ihrer Herkunft beleidigt haben. Blatter meinte, er sehe in den Beschimpfungen keinen Rassismus - und erzürnt damit Starkicker Rio Ferdinand.

"Ich würde das in Abrede stellen. Das ist kein Rassismus", erklärte der Schweizer in dem Interview mit CNN. Für Blatter handelt es sich um unpassende Wörter und Gesten, am Ende des Spiels müsse ein Handschlag stehen. "Es ist vielleicht ein Spieler gegen den anderen, er verwendet ein Wort oder eine Geste, die nicht die korrekte ist", meinte Blatter.

"Am Spielfeld sagst du manchmal etwas, das nicht sehr korrekt ist", meinte Blatter weiter, "aber am Ende des Spiels ist es vorbei, und du hast das nächste Spiel, wo du dich besser verhalten kannst." Blatters Aussagen sorgen für Stirnrunzeln, denn gegen den uruguayischen Liverpool-Stürmer Luis Suarez wurde bereits ein Verfahren wegen der angeblich rassistischen Beleidigung von Manchester-United-Verteidiger Patrice Evra eingeleitet.

Blatter stellte Aussagen klar

Auch Chelsea-Kapitän John Terry steht im Rassismus-Verdacht. Er soll Ende Oktober seinen Gegenspieler Anton Ferdinand von den Queens Park Rangers in beleidigt haben. Ferdinands Bruder, Englands Teamverteidiger Rio Ferdinand, ist erzürnt über Blatters Aussagen:  "Ich fühle mich dumm dafür, geglaubt zu haben, dass Fußball eine führende Rolle gegen Rassismus einnimmt."

Kurz nach der Kritik von Ferdinand stellte Blatter - höchstwahrscheinlich auf Drängen der FIFA - seine Aussagen klar. "Meine Aussagen sind falsch verstanden worden", erklärte Blatter. "Was ich sagen wollte, ist, dass du als Fußballer während eines Spiels zahlreiche 'Kämpfe' mit deinen Gegnern hast, und manchmal werden falsche Dinge getan. Aber normalerweise entschuldigst du dich am Ende des Spiels, wenn du eine Konfrontation hattest, man schüttelt einander die Hand, und wenn das Spiel aus ist, ist es aus."