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Rassismus? Balakov: "Ich hörte keine Affenlaute!"

Heute Redaktion
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England siegte in der EM-Quali in Bulgarien mit 6:0, doch das Spiel stand mehrmals vor dem Abbruch. Grund: Rassistische Rufe von der Tribüne. Bulgarien-Teamchef Krassimir Balakov will das nicht gehört haben.

"Ich persönlich habe die Gesänge nicht gehört", behauptet der 53-Jährige nach der Partie. "Ich habe gesehen, dass die Schiedsrichter das Spiel gestoppt haben, aber ich muss auch sagen, dass sich nicht nur die bulgarischen Fans, sondern auch die englischen Fans schlecht verhalten haben, als sie während der bulgarischen Nationalhymne gepfiffen haben."

Die Spieler der "Three Lions" haben am Feld wohl etwas anderes mitbekommen. Mehrmals diskutierten sie nach Affenlauten mit dem Schiedsrichter, im Stadion wurden Durchsagen getätigt, einige Fans verließen die Arena. Fotos zeigen auch, wie Randalierer auf der Tribüne mit dem Hitlergruß posieren.

Schon vor dem Spiel hatten die Engländer angekündigt, bei rassistischen Vorfällen abtreten zu wollen. Nach dem Match heißt es von der FA: "Wir können bestätigen, dass englische Spieler während des EM-Quali-Spiels in Bulgarien zum Ziel von rassistischen Gesängen geworden sind." Die UEFA wurde um Ermittlungen angesucht, Bulgarien drohen Geisterspiele.

Teamchef Balakov glaubt: "In unserer Liga spielen viele dunkelhäutige Spieler. Diese Probleme gibt es in England weitaus häufiger." Aber er ergänzt: "Wenn sich herausstellt, dass die Vorwürfe wahr sind, dann tut es uns unendlich leid. Wir als bulgarischer Fußball-Verband und als Nationalmannschaft arbeiten sehr hart daran."

Bulgarien-Kapitän Ivelin Popov jedenfalls diskutierte mit einigen Fans in der Pause hitzig, das bringt ihm den Respekt der England-Stars ein: "Ich habe gehört, was er in der Halbzeitpause gemacht hat. Allein da zu stehen und das Richtige zu tun, erfordert viel Mut", meint Marcus Rashford. "Solche Aktionen sollten nicht unbeachtet bleiben."