Kärnten

Rassismus-Eklat im Fußball – Strafe für Team des Opfers

Im Kärntner Fußball kam es zu einem Rassismus-Eklat. Das Spiel wurde als Niederlage des Teams des Opfers gewertet, dieses muss auch Strafe zahlen.

Leo Stempfl
Das Spiel musste abgebrochen werden.
Das Spiel musste abgebrochen werden.
Getty Images (Symbolbild)

Für die U17 der Klagenfurter Austria startete das Spiel gegen den SV Grenzland Bleiburg am Sonntag alles andere als planmäßig. Bereits in der 14. Minute kam es zu einem Eigentor, das eine Viertelstunde später immerhin wieder in ein 1:1 umgewandelt werden konnte. In der 44. Minute gelang Bleiburg jedoch der Führungstreffer – die Partei wurde hitziger.

Für den Bleiburger Torwart gab es in der 73. Minute dann die rote Karte. Eigentlich eine vielversprechende, neue Ausgangslage für die Klagenfurter. Doch das Spiel vor 35 Zuschauern am Kunstrasen des Klagenfurter Sportparks findet sich nachträglich mit 0:3 im ÖFB-Portal eingetragen. Wie konnte es dazu kommen?

Strafverifizierung und 100 Euro

Die Hintergründe hat der Kärntner ORF. Die Beleidigung, für die der Bleiburger Keeper vom Platz flog, war demnach rassistischer Natur. Der betroffene Spieler war danach psychisch nicht mehr in der Lage, das Spiel fortzusetzen. Aus Solidarität verließ die Austria das Spielfeld, der Goalie entschuldigte sich später und wurde für fünf Spiele gesperrt.

Für gemischte Reaktionen sorgt nun aber das wertungstechnische Nachspiel. Der Kärntner Fußballverband hat das Spiel nun mit 0:3 zu Lasten der Klagenfurter strafverifiziert und dem Nachwuchsteam eine Strafe von 100 Euro aufgebrummt. "Auf der einen Seite die Bestrafung für den Blödsinn, den der Bub gemacht hat und auf der anderen Seite das Abtreten der Mannschaft. Das hat der Strafausschuss als unberechtigtes Abtreten gewertet", erklärt Präsident Klaus Mitterdorfer auf "kärnten.orf.at". 

Anderer Meinung ist Austria Klagenfurt-Nachwuchsleiter Robert Micheu gegenüber dem ORF: "Mir geht es jetzt nicht ums Sportliche, aber es wird immer gesagt, Rassismus hin, Rassismus her, dann passiert etwas und es gibt so ein Urteil, was schon komisch ist." Er hätte sich über eine Neuaustragung gefreut, wird aber auch keinen Protest einlegen.

Streit um Neuaustragung auch in Salzburg

Nicht wegen Rassismus, sondern wegen der Befangenheit eines Schiedsrichterassistenten wurde auch in Salzburg und ebenfalls bei einem Austria-Verein unlängst eine Neuaustragung gefordert. Hier war ein Linienrichter im Einsatz, der beim direkten Konkurrenten als Trainer engagiert ist und diesem unmittelbar nach Abpfiff öffentlich gratulierte. Auch hier schmetterte der Verband die Einwände ab – mehr dazu hier.

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