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Kean beleidigt – Bonucci nimmt Rassisten in Schutz

Juve-Juwel Moise Kean wurde Opfer rassistischer Beleidigungen. Teamkollege Leonardo Bonucci sorgte hinterher für noch mehr Kopfschütteln.

Heute Redaktion
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Beim Serie-A-Spiel zwischen Cagliari und Juventus kam es zu einem handfesten Skandal. Jungstar Moise Kean wurde während des gesamten Spiels von den gegnerischen Anhängern rassistisch beleidigt. Kean-Kollege Leonardo Bonucci nahm jene "Fans" auch noch in Schutz. Der internationale Aufschrei ist groß.

Am Dienstag Abend war Juventus Turin zu Gast bei Cagliari Calcio. Shootingstar Kean durfte von Beginn an für den angeschlagenen Cristiano Ronaldo stürmen. Über das gesamte Spiel wurde der 19-Jährige Nationalspieler Italiens von den Heimfans rassistisch beflegelt. In der 85. Minute traf er dann zum Endstand. Sein Tor bejubelte er indem er sich mit ausgestreckten Armen vor den Cagliari-Sektor stellte. Die "Tifosi" ließen daraufhin noch mehr rassistische Diskriminierungen auf den in Italien geborenen Teenager einprasseln.

"Der beste Weg um auf Rassismus zu antworten", meinte Kean hinterher über seinen Jubel. Teamkollege Leonardo Bonucci sieht das anders. Er hatte ihn vom Fansektor weggezerrt, äußerte sich nach dem Spiel zum Geschehen: "Kean weiß, wenn er ein Tor schießt, soll er mit seinen Teamkollegen jubeln. Er weiß, dass er es auch anders machen hätte können."

Doch damit nicht genug. Für den 31-Jährigen trägt Kean sogar die Mitschuld an den rassistischen Beleidigungen: "Ich glaube die Schuld ist 50:50 verteilt, weil Moise das nicht hätte tun sollen und die Kurve nicht so reagieren hätte sollen. Wir sind Profis, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen und niemanden provozieren", sagte Bonucci im Interview mit "Sky Italia".

Der Juve-Routinier erntete dafür viel Kritik im Netz. Nicht nur die Juve-Kollegen, sondern auch Spieler aus ganz Europa wie Paul Pogba oder Memphis Depay stellten sich hinter Kean und zeigten sich solidarisch.

(mag)