Jagd auf Migranten

Rassistische Krawalle nach Attacke auf Pensionisten

Nach der Attacke auf einen Pensionisten sind im Süden Spaniens schwere Krawalle ausgebrochen. Es gibt Aufrufe zur Menschenjagd.
Newsdesk Heute
13.07.2025, 13:46
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Im Süden Spaniens sind am Wochenende einwandererfeindliche Krawalle ausgebrochen. In Torre Pacheco in der Nähe der südöstlichen Großstadt Murcia gingen am Samstagabend die zweite Nacht in Folge aufgebrachte Menschen auf die Straße, nachdem drei mutmaßlich nordafrikanische Jugendliche einen älteren Mann verprügelt hatten. Die Zeitung "La Opinión de Murcia" berichtete, trotz eines großen Polizeiaufgebots hätten mehrere Gruppen mit Knüppeln bewaffneten Menschen Jagd auf Menschen mit Migrationshintergrund gemacht.

Nach Angaben der Präfektur wurden bei den Vorfällen in der 36.000-Einwohner-Stadt mehrere Menschen verletzt. Demnach wurde mindestens ein Mensch in Gewahrsam genommen.

Das war der Auslöser

Auslöser der Krawalle war die Aussage eines 68-jährigen Rentners. Der Mann, dessen Name nur mit Domingo angegeben wurde, schilderte spanischen Medien, dass er am frühen Mittwochmorgen anscheinend ohne Grund vor drei nordafrikanischen Jugendlichen attackiert worden sei. Die mutmaßlichen Täter wurden noch nicht gefasst. Nicht nur das geschwollene Gesicht des 68-Jährigen, sondern auch ein in Online-Netzwerken veröffentlichtes Video der Tat sorgte für Empörung.

Die Stadtverwaltung von Torre Pacheco rief daraufhin für Freitagnachmittag zu einer Demonstration auf. Die Kundgebung artete nach Angaben der Behörden jedoch in Gewalt aus, weil rechtsextreme Gruppen migrantenfeindliche Parolen verbreitet hätten.

Zu Jagd aufgerufen

Unter der Überschrift "Schiebt sie jetzt ab" wurde im Online-Netzwerk Telegram zur "Jagd" auf nordafrikanischstämmige Menschen aufgerufen. "Wenn die anderen Maghrebiner in der Gemeinde nicht kooperieren bei der Identifikation der Schuldigen, sind sie automatisch schuldig und müssen dafür bezahlen", hieß es in dem Gewaltaufruf.

Die Regierung der Region Murcia rief am Sonntag zur Ruhe auf. "Torre Pacheco muss zur Normalität zurückfinden", erklärte der konservative Regierungschef Fernando López Miras im Onlinedienst X. Zwar verstehe er "die Frustration, aber nichts rechtfertigt Gewalt". Zugleich sagte López Miras zu, dass der Angriff auf den 68-Jährigen "nicht ungestraft" bleibe.

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