Tierischer Ärger in Genf! Ratten verwandeln den Rasen des Stade de Geneve derzeit in einen löchrigen "Acker". Mehrere hundert Nager beschädigen das Spielfeld, beißen Kabel an und nisten sich im Innern des Ovals ein.
"Wir nehmen es sehr ernst. Wir haben eine Rattenbekämpfungsfirma beauftragt und ergreifen jegliche Maßnahmen, um die Rattenplage einzudämmen", sagt Stadion-Boss Imad Fattal gegenüber der "Tribune de Geneve".
Für die Pflege des Fußballtempels ist die Firma Realsport zuständig. "Wir leiden unter dieser Situation. Jeden Morgen entdecken wir neue Löcher, die die Ratten in der Nacht gegraben haben", hält Realsport-Direktor Adrien Vabre fest. Man brauche jeden Tag zwei Stunden, um die Löcher wieder zu stopfen und bei Bedarf neuen Rasen zu säen.
"In der Schweiz habe ich noch nie einen von Ratten befallenen Rasen gesehen. Natürlich ist die Situation besorgniserregend", erklärt Pierre-Yves Bovigny, der für den Schweizer Verband als Rasenflächen-Experte tätig ist.
Bovigny ist jedoch wegen getroffener Maßnahmen im Kampf gegen die Rattenplage zuversichtlich, dass das anstehende WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Schweden am 15. November nicht in Gefahr sei. Wie die Genfer Zeitung berichtet, seien rund um das Spielfeld und im Außenbereich des Stadions Kästen mit Rattengift aufgestellt worden.
Die elektrischen Leitungen sollen mit Metallwolle gefüllt worden sein, sodass die Ratten sich dort nicht mehr fortbewegen können. Es wurden auch Fallen aufgestellt, darunter sogenannte Fangboxen, insbesondere auf der Seite der Südtribüne des Stadions.
Ab Ende Oktober dürfte das Rasenwachstum durch die kühleren Temperaturen zum Erliegen kommen. Falls die Löcher grabenden Ratten im Genfer Stadion bis dahin nicht erfolgreich bekämpft werden konnten, gäbe es dennoch eine Lösung, um den Rasen zumindest temporär für das Quali-Match Schweiz gegen Schweden zu retten. Die Löcher ließen sich mit Rasenstücken aus dem Bereich hinter den Toren auffüllen.