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Raucher sogar aus Gastgärten verbannt – neuer EU-Plan

Im nächsten Jahr soll der Tabak-Konsum in der EU um ein Drittel gesenkt werden. Grund: 700.000 Tote!

Michael Pollak
Raucher sogar aus Gastgärten verbannt – neuer EU-Plan
EU will lange Liste an neuen Rauchverbotszonen durchsetzen.
Getty Images

Schon am Sonntag – trotz aller Wahl-Turbulenzen – sorgte diese Geschichte auf heute.at für Aufruhr: "Rauchverbot soll auch im Freien kommen". Ausdämpfen ist angesagt, so will es ein neuer EU-Plan.

Das konkrete Ziel: Bis 2025 soll der Nikotinkonsum in der EU um 30 % sinken. Bis 2040 soll eine "rauchfreie Generation" in Europa heranwachsen.

Das Vorhaben: Geheimer EU-Text enthüllt

Was bisher bekannt war:  Auch an vielen Orten im Freien sollen Tschick verboten werden. Beispiele: Bus- und Bim-Stationen, Liegewiesen in Freibädern, vor öffentlichen Gebäuden, aber auch in Tiergärten und in Freizeitparks wie dem Prater.

Jetzt gibt es weitere Informationen, wie ein solches Verbot im Detail ausgestaltet sein könnte. Euronews wurde ein Entwurf zu einem noch geheimen Text der EU-Kommission zugespielt.

Das wird für große Diskussionen sorgen: Die neuen Richtlinien sollen auch Außenbereiche von Restaurants, Bars oder Cafés betreffen. Vor allem: Dachterrassen (Rooftop-Bars), Balkon und wohl auch Gastgärten.

Auch Open-Air-Bereiche an Arbeitsplätzen sollen Rauchfrei werden. Das inkludiert auch Spitäler und Alters-/Pflegeheime.

Unis sollen auch mit einem Rauchverbot belegt werden.

Nicht nur Zigaretten und Zigarren werden verbannt...

Alle Gebiete, an denen sich Kinder aufhalten: öffentliche Spielplätze und wie bereits davor erwähnt auch Zoos, öffentliche Freibäder, Freizeitparks.

Das Ziel ist es, die Gefahr des Passivrauchens so effektiv wie möglich in öffentlichen Räumen, am Arbeitsplatz und in den Öffis zu reduzieren.

Kein Raucher wird verschont: Das Verbot wird– sollte dieses Vorhaben wie geplant kommen – für alle Formen des Rauchens gelten, also auch für Vapes, Heets oder E-Zigaretten.

Abdeckung von Außenbereichen durch Rauchverbotsrichtlinien ist zu gering
EU-Kommission

All diese Regeln sollen übrigens nicht in einem neuen Gesetz münden, es sollen Richtlinien für die einzelnen EU-Länder werden.

Aus der Kommission: "Der allgemeine Grad der Abdeckung von Außenbereichen durch Rauchverbotsrichtlinien ist zu gering."

Alleine in Österreich sterben 14.000 Menschen jährlich an den Folgen des Rauchens

Der Hintergrund ist ein sehr ernster: Jährlich sterben in der EU etwa 700.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagt: "Darunter Zehntausende durch Passivrauchen." Das Ziel der EU soll jetzt werden: eine "Entnormalisierung des Konsums von herkömmlichen Tabakprodukten und neuen Produkten" zu erzielen.

In Österreich sterben deswegen etwa 14.000 Menschen jährlich. Knapp ein Drittel der Über-16-Jährigen greift regelmäßig zu Zigaretten oder anderen Tabakprodukten.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die EU plant, den Tabakkonsum bis 2025 um 30 % zu senken und eine "rauchfreie Generation" bis 2040 zu schaffen, indem sie Rauchverbote auch auf Außenbereiche von Restaurants, Bars, Cafés und öffentlichen Plätzen ausweitet
    • Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Gefahren des Passivrauchens zu minimieren und den Konsum von Tabakprodukten zu "entnormalisieren", da jährlich etwa 700.000 Menschen in der EU an den Folgen des Rauchens sterben
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