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Rauswurf-Protokoll! So feuerte Bayern Ancelotti

Carlo Ancelotti ist nicht mehr Trainer des FC Bayern. So lief die Entscheidung der Klub-Bosse ab.

Heute Redaktion
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Der FC Bayern reagiert allergisch auf Niederlagen. Der erfolgsverwöhnte deutsche Liga-Krösus strauchelt aber in der noch jungen Saison. Die PSG-Millionentruppe nützte das am Mittwoch eiskalt aus und zerlegte David Alaba und Co. mit 3:0.

Eine Schmach, die die Bayern und seine Bosse nicht so hinnehmen konnten. Der Klub zog die Reißleine. Am Tag nach der Pleite in Paris flog Trainer Carlo Ancelotti raus. So lief die Trennung ab:

Bosse über Aufstellung schockiert

Ancelotti besiegelte sein Schicksal schon am Mittwoch-Vormittag selbst. Die Bayern-Bosse bekamen von seiner geplanten Aufstellung Wind. Kein Robben. Kein Ribery. Kein Hummels. Kein Boateng. Was bei Fans erst am Abend für Kopfschütteln sorgen sollte, schockte da schon Vorstandsboss Rummenigge und Co. Laut "Bild" wollten sie Ancelottis Meinung noch ändern - der blieb stur.

Wie bereits berichtet verzichtete Ancelotti nicht aus sportlichen Gründen auf einige seiner besten Kicker. Uli Hoeneß rechnete mit dem Italiener ab. Er habe sich fünf Spieler zum Feind gemacht -

neben den vier bereits genannten Namen auch Thomas Müller.

Das PSG-Debakel



Weiter geht's im Protokoll. Drei Stunden vor Anpfiff fielen auch den Spielern ihre Kinnladen runter. Ancelotti teilte dem Team seine Aufstellung mit. Begründung für das Fehlen von Ribery und Co. gab es keine.

Die Spieler reagierten nach der Pleite sauer. Zwischen den Zeilen von Robbens Aussagen konnte man seine Meinung vom Noch-Trainer klar durchlesen. Ob die Spieler noch zu ihrem Coach stehen? "Die Frage beantworte ich nicht."

Kurz nach Mitternacht griff Boss Rummenigge zum Mikrofon. Seine Bankettrede hatte es in sich: "Eine Niederlage, über die es auch zu sprechen gilt. Die es zu analysieren gilt und aus der wir auch in Klartext-Form Konsequenzen ziehen müssen." Dann wurde in der Führungs-Etage beraten. Soll Ancelotti fliegen? Ja!

Die Entlassung



Um 12:30 Uhr landeten die Bayern am Donnerstag in München. Zwei Stunden später sickerten über deutsche Medien durch, dass eine Krisensitzung bevorstehe. ESPN bestätigte anschließend: Die Entscheidung stehe fest, werde noch im Laufe des Nachmittages offiziell bestätigt.

Um 15:45 Uhr war es so weit. Die Bayern gingen an die Öffentlichkeit. In einer Pressemitteilung wurde bestätigt, was die Spatzen schon von den Dächern pfiffen: Ancelotti ist nicht mehr Bayern-Trainer.

Um kurz nach sechs Uhr verließ Ancelotti das Bayern-Gelände - zum letzten Mal in seiner Ära als Coach. Kurz danach brach Hoeneß sein Schweigen. Der Bayern-Zampano wetterte in der deutschen Presse über Ancelotti. Die 0:3-Pleite sei nicht der einzige Grund für die Trennung gewesen. "Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste!", ärgerte sich Hoeneß über Ancelottis Fede mit einigen Bayern-Stars.

Um halb neun äußerte sich schließlich auch der scheidende Trainer selbst via Twitter. Er wählte versöhnlichere Worte: "Es war eine Ehre."

(Heute Sport)