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Real Madrid vernichtet die Bayern und steht im Finale

Heute Redaktion
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Real Madrid steht im Finale der Fußball-Champions-League. Der Rekordgewinner der wertvollsten Europacup-Trophäe feierte am Dienstagabend im Halbfinal-Rückspiel einen klaren 4:0-(3:0)-Sieg bei Titelverteidiger Bayern München und zog nach dem 1:0-Heimerfolg am vergangenen Mittwoch mit einem Gesamtscore von 5:0 ins Endspiel am 24. Mai in Lissabon ein.

Für Bayern München ist die Champions-League-Saison nach dem Halbfinale zu Ende. Deutschlands Meister verlor am Dienstagabend in der mit 68.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena gegen Real Madrid klar 0:4 (0:3) und mit dem Gesamtscore von 0:5 deutlich aus. Damit schafften es auch die Münchner nicht den Titelverteidiger-Fluch in der Königsklasse zu brechen.

Sergio Ramos mit einem Kopfball-Doppelpack (16., 20.) und Cristiano Ronaldo (34.) machten schon vor der Pause alles klar. Ronaldo erhöhte mit seinem zweiten Treffer kurz vor Schluss noch auf 4:0 (90./Freistoß). Während es für Ramos die ersten beiden Treffer im laufenden Bewerb waren, erhöhte Ronaldo seine Saisonbilanz auf 16 Tore. Der Weltfußballer ist damit alleiniger Halter des Saison-Tor-Rekordes in der Champions League, den er sich zuvor noch mit Lionel Messi (14 Tore/2011/12) geteilt hatte. Insgesamt 66 Mal hat der 29-Jährige in der "Königsklasse" schon getroffen.

Titelverteidiger scheitert erneut

Damit hat es weiterhin kein Team seit der Einführung der Champions League 1992 geschafft, den Titel erfolgreich zu verteidigen. David Alaba bot aufseiten der klar unterlegenen Verlierer eine durchschnittliche Leistung, konnte sich wie seine Kollegen in der Offensive nicht entscheidend in Szene setzen. Die Madrilenen haben jetzt nur noch eine Hürde vor sich auf dem Weg zur "Decima", dem zehnten Titel im wichtigsten Europacup-Bewerb (inklusive Meistercup). Das Finale geht am 24. Mai in Lissabon über die Bühne, der

Nach einer und Vujadin Boskov entwickelte sich eine sehr emotionale Partie. Die Münchner hatten wie auch schon im Bernabeu-Stadion deutlich mehr Ballbesitz, konnten daraus aber kein Kapital schlagen, liefen sich zumeist in der gegnerischen Abwehr fest. Und die Hintermannschaft präsentierte sich alles andere als sattelfest, die Verunsicherung war spürbar und fing schon bei Goalie Manuel Neuer an. Der DFB-Team-Tormann hatte Glück, dass Gareth Bale den Ball aus rund 30 Metern nach einer missglückten Kopfballabwehr Neuers nicht ins leere Tor brachte (9.).

Ramos-Doppelpack schockt die Bayern

Lange hielt die Null bei den Bayern aber trotzdem nicht. Nach einem Modric-Eckball köpfelte Ramos wuchtig ein, die Raumdeckung der Münchner funktionierte alles andere als wunschgemäß (16.). Vier Minuten später legten die Madrilenen nach und wieder aus einer Standardsituation. Die Ancelotti-Truppe bekam einen umstrittenen Freistoß zugesprochen, den Angel di Maria trat und Ramos im Fallen nach Pepe-Verlängerung verwertete. Der Doppelpack des aufgerückten Innenverteidigers war perfekt.

Auf wirklich gefährliche Aktionen der Hausherren warteten die Anhänger im Stadion vergebens, die Madrilenen, die viel früher attackierten wie im Hinspiel, waren dem 3:0 deutlich näher. Ronaldo ließ seine erste Möglichkeit auf Saisontor Nummer 15 noch aus, schoss daneben (27.). Nach Aktion zwei war der neue Saisontor-Rekord dann in der Tasche des Portugiesen. Nach einem herrlichen Konter über Karim Benzema und Bale musste Ronaldo nur noch vollenden (34.). Drei Minuten später hätte er beinahe mit einem unglaublichen Weitschuss aus schwieriger Position noch Neuer überrascht.

FC Bayern zu harmlos

Die Bayern, bei denen die Offensivspieler Franck Ribery, Arjen Robben, Thomas Müller und Mario Mandzukic keine Akzente setzen konnten, kamen nur zu zwei Halbchancen. Ein Ribery-Abschluss ging am langen Eck vorbei (25.), zudem wurde ein Alaba-Schuss zur Ecke abgefälscht (42.).

Guardiola versuchte zur Pause mit der Hereinnahme von Javi Martinez für Mandzukic das Bayern-Spiel zu beleben. Das Geschehen verlagerte sich auch oft in die Real-Hälfte, die Abwehr der Madrilenen offenbarte aber kaum Schwächen. Richtige Topchancen waren weiterhin Mangelware. Ein Alaba-Schuss wurde von Ramos abgeblockt (53.), bei einem Robben-Linksschuss aus 20 Metern fehlten nur Zentimeter (57.) und Iker Casillas hatte mit einem Ribery-Abschluss keine Mühe (60.).

Ronaldo düpiert Bayern-Abwehr

In den letzten 20 Minuten zog Guardiola mit den Einwechslungen von Mario Götze (für Ribery) und Claudio Pizarro (für Müller) seine letzten Optionen, doch auch das Duo konnte keinen Umschwung bringen. Götze deutete seine Gefährlichkeit immerhin mit einem Schuss an (76.), genauso wie kurz darauf Toni Kroos (78.). Tor wollte allerdings keines mehr fallen. Dafür noch auf der Gegenseite. Ronaldo traf mit einem Freistoß durch die Mauer zum 4:0 (90.).

Real schaltete damit auch den zweiten deutschen Topclub aus und revanchierte sich auch für die Halbfinal-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen die Münchner 2012. Die Bayern verpassten ihr drittes Champions-League-Finale in Folge. Für die Bayern war das 0:4 ist die höchste Heimniederlage in der Fußball-Champions-League. Von seinen 187 Partien in Europas Königsklasse verlor der entthronte Titelverteidiger nur eine so hoch, beim 0:4 im Viertelfinale 2009 gegen den damals noch vom heutigen Bayern-Trainer Pep Guardiola trainierten FC Barcelona.

FC Bayern München - Real Madrid Endstand 0:4 (0:3)

Arena München, 68.000 (ausverkauft), SR Proenca (POR).

Tore: 0:1 (16.) Ramos, 0:2 (20.) Ramos, 0:3 (34.) Ronaldo, 0:4 (90.) Ronaldo (Freistoß)

Bayern: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Kroos, Schweinsteiger - Robben, Müller (72. Pizarro), Ribery (72. Götze) - Mandzukic (46. Martinez)

Real: Casillas - Carvajal, Pepe, Ramos (75. Varane), Coentrao - Bale, Modric, Alonso, Di Maria (84. Casemiro) - Benzema (80. Isco), Ronaldo

Gelbe Karten: Dante bzw. Alonso (im Finale gesperrt)

Der Live-Ticker zum Nachlesen auf Seite 2:

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