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Rechtshilfe Rapid: "Richter war polizeifreundlich!"

Das Urteil rund um den Polizeikessel ist gefallen. Die Rechtshilfe Rapid ist damit nicht zufrieden und fordert härteres Durchgreifen der Justiz.

Heute Redaktion
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Sieben Monate nach dem Skandal-Derby wurde die rechtliche Nachspielzeit abgepfiffen. Der Polizeieinsatz rund um den 6:1-Sieg der Wiener Austria gegen Rivalen Rapid war Gegenstand eines Prozesses am Wiener Verwaltungsgericht.

"Heute" war am 17. und letzten Prozesstag vor Ort und tickerte live. Alle Infos rund um das Urteil und die Begründung können Sie hier nachlesen.



Die Rechtshilfe Rapid reagiert auf das Urteil mit einem Statement auf der Homepage: "Obwohl uns dieser Erfolg freut, sind die äußerst milden Urteile dennoch etwas enttäuschend. Es freut uns, dass nun auch ein Gericht entschieden hat, dass der Polizeikessel unverhältnismäßig war und die Polizei rechtswidrig gehandelt hat. Eine solche Feststellung ist für uns eine Genugtuung, da diese nicht selbstverständlich ist. Insgesamt haben wir in 35 von 47 Beschwerdepunkten gewonnen."

Die RHR kritisiert den Richter: "Behauptungen der Polizei werden als Fakten angenommen, obwohl diese, bis auf widersprüchliche Aussagen von Polizisten, keine Beweise liefern konnte. Richter Wolfgang Helm bestätigte damit auch bei seinen Feststellungen am letzten Verhandlungstag, dass er ein polizeifreundlicher Richter ist."

So ordnet Ex-Innenminister Herbert Kickl das Urteil ein.



"Ein gutes Beispiel für die absurden Behauptungen ist die vermeintliche Verwendung von Rauchgranaten, die als Kriegswaff" qualifiziert seien. Im Zuge der Verhandlung stellte sich eindeutig heraus, dass es sich um einen herkömmlichen Rauchtopf handelte, der in jedem Fußballstadion schon einmal verwendet wurde. Mit solchen absurden Behauptungen versucht die Polizei, in der Öffentlichkeit ein völlig falsches Bild von Fußballfans zu zeichnen. Damit muss endlich Schluss sein", fordert Vorstandsmitglied Helmut Mitter von der Rechtshilfe Rapid.

Laut RHR hat die Polizei auch Beweismittel vernichtet: "Die Polizei hat Interesse daran, die Zusammenhänge rund um den 16.12.2018 zu vertuschen. Es wurde Beweismaterial zurückgehalten und sogar vernichtet, indem die Funkprotokolle aus fadenscheinigen Gründen gelöscht wurden. Dabei war die Polizei hier belangte Behörde, also Beschuldigter."

Das komplette Statement zum Nachlesen gibt's hier!

(pip)