Der Grand Prix der USA hatte es in sich. Max Verstappen gewann in Austin und machte die Formel-1-WM zu einem Dreikampf. Auf den WM-Führenden Oscar Piastri, der hinter Lewis Hamilton Fünfter wurde, fehlen nur noch 40 Punkte.
Spannender Nebenschauplatz: Haas-Rookie Oliver Bearman lieferte sich in Runde 35 ein heißes Duell mit Verstappens Teamkollege Yuki Tsunoda, das für jede Menge Gesprächsstoff sorgte. Beim Versuch, in Kurve 15 zu überholen, zog Tsunoda im Bremsbereich nach links, Bearman wich über das Gras aus, verlor fast das Auto – und tobte danach.
"Das war gefährlich, unfair und gegen alles, was wir im Kartsport jungen Fahrern beibringen wollen", schimpfte der 20-Jährige nach dem Rennen. "So fährt man einfach nicht. Er hat ständig die Linie gewechselt, und als ich endlich angreifen wollte, zog er rüber und ließ mir keinen Platz."
Die Rennleitung sah keinen Grund zum Eingreifen, Tsunoda verteidigte Platz sieben. Bearman hingegen verlor nach der Aktion den Rhythmus, wurde von Nico Hülkenberg kassiert und kam nur als Neunter ins Ziel. "Ich hatte keine Batterie mehr, war im Dreck – das hat mein Rennen ruiniert. Ohne das Manöver wäre ich mindestens Achter geworden", so der Brite.
Noch deutlicher wird Bearman, als er Tsunodas generellen Fahrstil kritisiert: "Er ist im Sprint schon aufgefallen, hat sein Schwesterauto abgeräumt und auch im Hauptrennen übertrieben. Ich finde, er fährt verzweifelt – und das hat man heute gesehen."
Dass Tsunoda sogar gegen Charles Leclerc mit harten Bandagen kämpfte, versteht Bearman nicht: "Leclerc war gar nicht sein Gegner – das war dumm und kurzsichtig."
Tsunoda konterte bei Sky kühl: "Ich war vorne. Er hat das Heck verloren – das war nicht mein Fehler." Trotzdem kündigte der Japaner an, sich die Szene noch einmal aus der Onboard-Perspektive anzuschauen.
Während Bearman aufgebracht ist, bleibt Tsunoda gelassen: "Ich kämpfe nur darum, in den Top 10 zu bleiben."