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Red Bull Salzburg: Ade Champions League

Heute Redaktion
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Nach dem 1:1 Unentschieden im Rückspiel gegen Hapoel Tel Aviv müssen sich Didi Mateschitz und seine Bullen wieder einmal nur mit der Europa League zufrieden geben. Die Sensation blieb aus, obwohl der Mannschaft von Eli Gutman die Nervosität deutlich anzusehen war.

Vor Anpfiff machten sich die Fans von Red Bull Salzburg auf www.austriansoccerboard.at kaum Hoffnungen und die meisten schrieben, dass sie sich ohne große Erwartungen das Spiel gemütlich ansehen werden. Trotzdem ist nach dem Ausscheiden die Enttäuschung groß, denn es bleibt der Eindruck, dass die Salzburger diesen Gegner aus dem Bewerb schießen hätten können. Im Gegensatz zum Hinspiel zeigt sich Hapoel Tel Aviv nicht von seiner besten Seite und hinterließ insbesondere in der zweiten Halbzeit einen sehr nervösen Eindruck. Vielleicht hat die Niederlage gegen Hapoel Haifi in der ersten Runde der israelischen Meisterschaft die Mannschaft verunsichert, vielleicht war aber auch einfach der Druck in diesem wichtigen Spiel so groß, dass Hapoel Tel Aviv trotz der guten Ausgangslage nicht befreit aufspielen konnte.

Schwacher Schiedsrichter darf keine Ausrede sein

Der niederländische Schiedsrichter Peter Vink hätte den Salzburgern eine große Freude bereiten können, wenn er nur seinen Job richtig gemacht hätte. In der 58. Minute wurde Gonzalo Zarate vom brasilianischen Innenverteidiger Douglas da Silva im Strafraum zu Fall gebracht, aber die Pfeife des Schiedsrichters blieb zum Entsetzen der mitgereisten Salzburg-Fans stumm. Trotzdem wäre es zu billig, wenn man das Ausscheiden lediglich auf diese Situation zurückzuführt. Einerseits müssen sich die Spieler von Red Bull Salzburg wegen dem schwachen Hinspiel selber an der Nase nehmen, andererseits fehlte auch gestern in der entscheidenden Phase der letzte Nachdruck, der Wille unbedingt in der Königsklasse zu spielen.

Little Beckham findet, dass sich die Salzburger einiges von Werder Bremen abschauen können, die in der letzten Minute die Verlängerung gegen Sampdoria Genua erzwingen konnten: In der zweiten Halbzeit trat Red Bull Salzburg einfach nicht engagiert genug auf. Vergleichen wir die Mannschaft mit Werder Bremen, die das Tor in den letzten Minuten im wahrsten Sinne erzwungen haben. Salzburg hat nie das Gefühl vermittelt, dass sie unbedingt in die Champions League wollen. Die meisten Fans von Red Bull Salzburg sind überrascht, dass Hapoel Tel Aviv zu Hause beinahe den Aufstieg verspielte. Grossglockner ist sehr enttäuscht, dass man die Nervosität der Israelis nicht ausnutzen konnte: Das war heute wohl der schwächste Gegner, gegen den Salzburg in den letzten Jahren ausgeschieden ist.

Im Prinzip sahen wir ein offensiv sehr enttäuschendes Spiel gegen eine stark verunsicherte Mannschaft. Der nicht gegebene Elfmeter war Pech, andererseits hatten wir beim Führungstor auch großes Glück. Traurig ist nur, dass außer diesen beiden Szenen kaum etwas

Erwähnenswertes passiert ist.

Stefan Karger

Danny Mandl und Stefan Karger sind die Macher von "austriansoccerboard.at" - dem größten österreichischen Fußball-Fanforum im Internet. Sie schreiben in einer Kolumne auf heute.at über die Themen, die heimische Fußball-Fans bewegen.