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Redmi Note 12 Pro+ im Test – Handy-Hammer zu Kampfpreis

Das Redmi Note 12 Pro+ fährt für unter 500 Euro stärkste Technik auf und behebt auch die Mankos des teureren Xiaomi 12T Pro. Ein absoluter Geheimtipp!

Rene Findenig
Redmi Note 12 Pro+ im Test – Handy-Hammer zu Kampfpreis
Redmi Note 12 Pro+ im Test – Handy-Hammer zu Kampfpreis
Rene Findenig

Xiaomi fährt bei seiner Markenschiene Redmi mit den neuen Smartphones der Note-Reihe schwere Geschütze auf. Die Serie umfasst gleich fünf Modelle, die preislich von 239 bis hin zu 499 Euro reichen. "Heute" hat sich das Flaggschiff der Reihe, das Redmi Note 12 Pro+ 5G, ganz genau angesehen. Am Papier liest sich dieses, als hätte man es mit einem 1.000-Euro-Handy zu tun: 200 Megapixel Hauptkamera, 120 Hertz OLED-Display, 120 Watt Turboladung, das können viele andere Flaggschiffe nicht einmal. Ein Etikettenschwindel? Weit gefehlt. Im Test beweist das Smartphone nicht nur seine Stärken, sondern avanciert sogar zum aktuell besten Modell beim Preis-Leistungs-Verhältnis. Abstriche muss man da nur sehr, sehr kleine hinnehmen.

Das Gerät schlägt voll in die Kerbe, die Xiaomi mit der Redmi-Marke verfolgt, nämlich gute Smartphones zum Kampfpreis anzubieten. Im Vergleich zum Spitzengerät der Note-11-Serie ist das neue Spitzenmodell aber deutlich teurer geworden, noch stärker verbessert hat sich aber die Technik. So wartet das Gerät nicht nur mit den genannten Flaggschiff-Spezifikationen auf, sondern behebt auch noch die größten Mankos des etwas teureren Xiaomi 12T Pro. Dieses hatte als Kritikpunkt noch eine IP-Zertfizierung ausgelassen. Beim Redmi Note 12 Pro+ 5G wiederum gibt es nun einen IP53-Schutz gegen Staub und Sprühwasser. Wasserdicht ist es damit nicht, aber immerhin gut geschützt. Aber: Weiter gibt es nur einen USB-2.0-Anschluss.

Glas statt Kunststoff und ein sehr schickes Design

Ausgepackt fällt das aufgeräumte, schlanke und stilvolle Design auf. Auf der Rückseite gibt es hochwertiges Glas statt Kunststoff, die Hochglanz-Oberfläche in Klavierlack-Optik ist aber ein Fingerabdruck-Magnet, wobei die mitgelieferte Silikon-Schutzhülle gut hilft. Und: Ganz so schlimm wie bei anderen Glas-Smartphones ist das Problem nicht. Das hervorstehende Kameramodul in der linken oberen Ecke ist rechteckig ausgefallen und beinhaltet drei Linsen, von denen die beiden größeren noch einmal eine Stufe aus dem Gehäuse herausragen. Damit wackelt das Gerät deutlich, wenn es mit der Rückseite nach unten auf einen Tisch abgelegt wird. Als Modellfarben kommen entweder Schwarz, Weiß oder Blau zum Einsatz. 

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    Alles in allem ist das neue Redmi Note 12 Pro+ 5G ein bemerkenswertes Smartphone für diesen Preis. 
    Alles in allem ist das neue Redmi Note 12 Pro+ 5G ein bemerkenswertes Smartphone für diesen Preis.
    Rene Findenig

    Umschlossen wird das Gerät von einem etwas breiteren Metallrahmen, der beim schwarzen Modell in der Gehäusefarbe richtig schick aussieht und das Handy gut in der Hand liegen lässt. Klassisch sind am rechten Rand der Power-Button und die Lautstärke-Wippe zu finden, unten gibt es den SIM-Schacht, ein Mikrofon, den Lade-Anschluss und einen Lautsprecher, die linke Seite bleibt komplett leer und oben sind eine klassische 3,5 Millimeter Kopfhörerklinke, noch ein Lautsprecher und die übrigen Sensoren zu finden. Die Verarbeitung steht einem Highend-Smartphone um nichts nach, einzig durch den breiten, flachen Rahmen wirkt das Smartphone etwas klobiger als die meisten teureren Modelle. Was klar Geschmackssache ist.

    Riesiges OLED-Display hinterlässt einen guten Eindruck

    Die Maße von 162,9 × 76 × 8,98 Millimeter bedeuten ein Smartphone, das noch gut in die Hand passt und relativ "hoch" ausgefallen ist, dazu gibt es auch ein erwartbares Gewicht von 210 Gramm. Gehalten werden kann das Smartphone mit seinem 6,67 Zoll Display zwar noch mit einer Hand, bedient allerdings nicht mehr. Dafür ist der Bildschirm einfach zu riesig ausgefallen. Dieser entspricht mit seinem bis zu den Seiten flachen Glas optisch der Mittelklasse, technisch allerdings fährt er Spitzenwerte auf. Eine "Einsparung" gegenüber teureren Smartphones zeigt sich dann bei der Inbetriebnahme: Der Power-Button ist auch gleichzeitig der Fingerabdruck-Sensor, denn diesen gibt es hier in Tastenform und nicht unter dem Display.

    Das fast gigantisch große OLED-Display, das auch Flaggschiff-Features wie HDR10+ und Dolby Vision unterstützt, löst mit 2.400 × 1.080 Pixel auf und ist damit nicht rekordverdächtig scharf, aber dennoch für die meisten Nutzer scharf genug für jeden Film, jede Serie, jedes Bild und jede Webseite. Die Bildwiederholrate lässt sich variabel in vier Stufen von 30 bis zu 120 Hertz regeln. OLED-traditionell gibt es kräftige Farben, tolle Schwarzwerte und schöne Kontraste. Wirklich überraschend ist aber die Helligkeit, die über 1.000 nits erreicht – damit lässt sich der Bildschirm auch leicht im Sonnenlicht ablesen. Das Redmi bietet damit einen hervorragenden Bildschirm ohne Makel, Gorilla Glas 5 schützt das Display zudem vor Kratzern. 

    Eine 200-Megapixel-Hauptkamera als Herzstück

    Herzstück des Geräts ist wohl das Kamera-System, wobei die 200-MP-Hauptkamera hervorsticht – eine Premiere in dieser Preisklasse, bisher war sie dem rund 100 Euro teureren Xiaomi 12T pro vorbehalten. Flankiert wird die Hauptkamera von einer 8-MP-Ultraweitwinkelkamera und einer 2-MP-Makrolinse – ohne verächtlich klingen zu wollen, können beide ignoriert werden, denn die Hauptlinse ist so stark, dass sie die anderen völlig aussticht. In Wahrheit entspricht das Kamera-System fast eins zu eins dem Xiaomi 12T Pro, mit kleineren Abstrichen. Anders als beim Xiaomi 12T Pro gibt es zudem statt 8K- (24 fps) nur 4K-Videos bei 30 fps. An Bord sind aber Langzeit-Belichtungsmodus und Tele-Aufnahmen sowie Video-Funktionen.

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      Herzstück des Geräts ist wohl das Kamera-System, wobei die 200-MP-Hauptkamera hervorsticht – eine Premiere in dieser Preisklasse, bisher war sie dem rund 100 Euro ...
      Herzstück des Geräts ist wohl das Kamera-System, wobei die 200-MP-Hauptkamera hervorsticht – eine Premiere in dieser Preisklasse, bisher war sie dem rund 100 Euro ...
      Rene Findenig

      Bei den Features gibt es etwa eine Möglichkeit, bei der der Fokus immer auf dem gewünschten Objekt verharrt, auch wenn dieses Mal kurz aus dem Bild verschwindet und dann wieder auftaucht. Und wie schlägt sich die Kamera in der Praxis? Bilder mit den Makro- und Ultra-Weitwinkel-Linsen geraten zwar gut, zeigen in den Details aber deutliche Abstriche. Konturen verschwimmen leicht, werden nicht sauber vom Hintergrund abgetrennt. Die gute Nachricht: Das ist vollkommen egal. Die Hauptkamera ist nämlich der wahre Start des Smartphones. Tagsüber entstehen helle, scharfe und natürliche Bilder, in der Nacht hat sich das System trotz minderer Hardware im Vergleich zum Xiaomi 12T Pro sogar durch die Software verbessert.

      Gute bis sehr gute Fotos vor allem bei Tageslicht

      Auffällig ist, wie gut Fotos bei Tageslicht werden, hier hält das Redmi mit den besten Kamera-Handys mit. Auch Zoom-Aufnahmen beeindrucken bis zum Faktor 10, doch selbst die sind nicht nötig. Die Hauptkamera knipst so messerscharf, dass man sich den Bildbereich einfach rausschneiden und vergrößern kann. In dunklen Umgebungen ist bemerkbar, dass es die KI mit dem Aufhellen und der Farbgebung manchmal übertreibt, das lässt sich aber manuell beheben. Insgesamt ist die Kameraausstattung trotz leichtem Verwaschen in der Nacht unglaublich gut, die Hauptkamera des Redmi Note 12 Pro+ 5G sowieso einzigartig in dieser Preisklasse. Doch Vorsicht: Wer wirklich die 200 MP wählt, bekommt Fotos mit 50 MB Größe.

      An der Front knipst wiederum eine Linse mit 16 MP, was für muntere Bokeh-Effekte bei Porträts und tolle Eigen-Aufnahmen sorgt. Reicht da der Speicher? Fette 256 Gigabyte bietet das Smartphone, nicht schlecht. Da fällt es auch nicht allzu ins Gewicht, dass der Speicher nicht erweitert werden kann. Eine weitere kleine Schwachstelle neben den bereits genannten ist der mit UFS 2.2 mittlerweile etwas "langsame" Speicherübertragungs-Standard. Mit an Bord sind ebenfalls Wifi 6, Bluetooth 5.2, NFC und ein IR-Blaster für die Bedienung etwa von Fernsehern. Für Tempo sorgt zudem statt eines Snapdragon-Chips ein Mediatek Dimensity 1080, dem 8 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Verstecken muss sich dieser allerdings nicht wirklich.

      So schlägt sich der Mediatek-Prozessor in der Praxis

      Beim Starten wartet man minimal länger, ebenso beim Öffnen von Apps – beides hält sich aber sehr in Grenzen. Und: Dafür läuft alles flüssig, Ruckler gibt es auch bei Mobile Games nicht, wenn sie nicht extrem Hardware-hungrig sind. 11.762 Punkte erreicht das Redmi im Benchmark-Test Work 3.0 von PCMark – auf Augenhöhe rangieren da Geräte wie das OnePlus 10 Pro oder das Samsung Galaxy S20 FE 5G. Beim Gaming-Test Wild Life von 3DMark wiederum erreicht das Redmi 2.274 Punkte – nahe am Samsung Galaxy A53 5G oder Vivo V23 5G. Standard-Games laufen damit problemlos, soll jedoch ein Gaming-Monster her, ist man hier falsch. Auch, weil der Klang der Lautsprecher sauber, aber etwas kraftlos rüberkommt.

      Das auf Android 12 basierende Betriebssystem MIUI 14 zeigt sich nun bunter, aber auch schlanker und aufgeräumter als es noch beim Vorgänger der Fall war, da standen noch ziemlich viele unüberschaubare Untermenüs im Mittelpunkt. Bloatware wurde etwas reduziert, manche Xiaomi-App ist aber noch vorhanden, der Rest wird vorgeschlagen statt vorinstalliert. Wer eine zweite SIM-Karte nutzen will, freut sich über den Dual-SIM-Schacht. Ein letzter Abstrich lässt sich indes beim Akku finden, der sich aber gleichzeitig selbst ausbessert. So hält der 5.000 Milliamperestunden Akku mit knapp über einen Tag nicht so lange durch wie vermutet, wird aber durch die 120-Watt-Ladung in Windeseile in unter 30 Minuten voll aufgeladen.

      Redmi Note 12 Pro+ im Test – Handy-Hammer zu Kampfpreis

      Eine kabellose Ladung gibt es wiederum beim Redmi Note 12 Pro+ 5G gar nicht. Alles in allem ist das neue Redmi Note 12 Pro+ 5G ein bemerkenswertes Smartphone für diesen Preis. Abstriche zur Flaggschiff-Klasse nimmt man nur recht überschaubar hin. So beschränken sich diese auf eine fehlende Speichererweiterung, keine Möglichkeit der kabellosen Ladung, einen nicht ganz so durchhaltefähigen Akku, die zwei neben der Hauptkamera recht überflüssigen Sensoren und einen nicht ganz so starken Prozessor sowie eine nicht ganz so hohe IP-Zertifizierung. Der Rest aber muss sich vor der Oberklasse alles andere als verstecken, und das im Vergleich zu teils mehr als doppelt so teuren Handys der Konkurrenz.

      Das Redmi Note 12 Pro+ 5G bietet einen hervorragenden Bildschirm mit OLED-Technologie und 120-Hertz-Bildwiederholrate, eine erstklassige Verarbeitung mit Glas und Metall statt Kunststoff, superschnelle 120-Watt-Ladung, eine Rechenleistung die für jeden Durchschnittsnutzer und die meisten Mobile Gamer vollkommen ausreicht, viel Speicherplatz für Bilder, Videos und Dateien sowie eine extrem starke Hauptkamera mit 200 Megapixel. Das alles zu einem Preis von 499 Euro, der in naher Zukunft wohl auch noch etwas fallen wird, macht das neue Redmi Note 12 Pro+ 5G zu einem Handy-Hammer mit einem Kampfpreis, von dem sich viele weit teurere Konkurrenten noch etwas abschauen können und sollten.

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