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Referees: "Spieler nehmen sich zu viel heraus"

Heute Redaktion
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Der Stein des Anstoßes: Schiedsrichter Muckenhammer schickte gegen Altach gleich zwei Rapidler mit Rot vom Platz.
Der Stein des Anstoßes: Schiedsrichter Muckenhammer schickte gegen Altach gleich zwei Rapidler mit Rot vom Platz.
Bild: GEPA-pictures.com

Die Interessengemeinschaft der heimischen Schiedsrichter wehrt sich vehement gegen die Rapid-Kritik. "Heute" hat den brisanten Brief im Wortlaut.

Der Brief der "IG Referee" im Wortlaut:

Morddrohungen inakzeptabel und auf das Schärfste zu verurteilen

Morddrohungen sind kein Kavaliersdelikt und schon gar nicht mit Emotionen begründbar. Wir verurteilen derartige Drohungen gegen österreichische Schiedsrichter aufs Schärfste. Wer den Sport missbraucht, um Hass und Gewalt zu säen, ist niemals ein Fußballfan. Die Ausforschung des E-Mailschreibers hat oberste Priorität.

SR Muckenhammer zeigt zu Recht auf und prangert Missstand an

– einige Spieler nehmen sich zu viel heraus!

Jede Woche werden Schiedsrichter der österreichischen Bundesliga bei zahlreichen Entscheidungen in völlig übertriebener Form verbal und gestenreich kritisiert. SR Muckenhammer zeigt zu Recht auf und prangert einen Missstand an, der augenscheinlich ist: Ein Teil der österreichischen Spitzen-Fußballer scheint das Regelwerk nicht zu kennen und äußert sich unbedacht zu Spielsituationen!

Muckenhammer übt berechtigte Kritik an den SK Rapid Wien-Spielern Schwab und Schaub. Vor allem Schaubs Aussagen nach dem Spiel Rapid gegen Altach sind mit aller Deutlichkeit zurückzuweisen und sollten aufgrund der Vorwürfe einer kritischen Prüfung durch die Bundesliga unterzogen werden:

Schaub im Wortlaut: „Da brauch ich keine Zeitlupen sehen. Es wäre einmal wichtig, dass die Schiedsrichter die Regeln können. Wir haben jedes Jahr Regelkunde, die Schiedsrichter offenbar nicht." Schaub in Bezug auf die Ausschlüsse weiter: „Das ist wirklich fragwürdig, vielleicht hat er (Anm.: Schiedsrichter Schütten-gruber) heute Lust gehabt."

Damit spricht Schaub dem Unparteiischen Manuel Schüttengruber nicht nur sein Fußball-Fachwissen ab, sondern stellt die Behauptung in den Raum, dass die Aus- und Weiterbildung der Schiedsrichter durch den ÖFB nicht stattfände. Zudem werden Aussagen getroffen, die dem Schiedsrichter unterstellen, seine Entscheidungsgrundlage nicht aus dem Regelwerk zu beziehen, sondern willkürlich nach der jeweiligen Gemütslage zu treffen. Dagegen verwehren wir uns in aller Deutlichkeit! Diese Aussagen hat der SK Rapid in seinem gestrigen Schreiben weder angesprochen noch hat er sich von diesen klar und deutlich distanziert.

ÖFB und Verein müssen endlich agieren anstatt Probleme herunterzuspielen – klares Bekenntnis zur Professionalität fehlt

ÖFB und Vereine sind generell gefordert, diesen inakzeptablen Tendenzen klar und unmissverständlich entgegenzutreten und sich für eine Fußballkultur einzusetzen, die Aufforderung zu und Ausübung von Gewalt aus dem Sport verbannt. Fakt ist, dass ungeachtet von möglichen Fehlentscheidungen Schiedsrichter keinesfalls Freiwild sein dürfen. Die Aussagen von Herrn Christoph Peschek, man solle die Kirche im Dorf lassen, erachten wir demnach als deplatziert und spiegeln das wider, woran es unserer Meinung nach in der österreichischen Fußball-Liga fehlt: einem klaren, bewussten Bekenntnis zur Professionalität und dem Willen, diese von allen Beteiligten einzufordern.

(red.)

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