Der Anzug-Skandal bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim hatte weitreichende Folgen. Sechs norwegische Skispringer wurden von der FIS suspendiert nachdem norwegische Trainer am WM-Schlusstag Betrug zugaben.
Der Welt-Skiverband FIS griff durch und verschärfte das Anzug-Reglement der Skispringer. So wollte man künftig möglichem Schummeln vorbeugen und das unerlaubte Modifizieren der Anzüge verhindern. Jetzt kam es aber zu einem unerwarteten Regel-Rückzieher des Verbandes.
Wie die "Krone" berichtet, schrieb die FIS nach dem Skifliegen in Vikersund an die Skisprung-Trainer: "Liebe Coaches, nach dem heutigen Bewerb behaltet ihr die Anzüge und bringt sie nach Lathi. Jede Art der Modifikation ist nicht erlaubt. Alle Anzüge werden in Lahti gecheckt."
Der Verband wollte eigentlich eine 30-Minuten-Regel einführen. Die FIS hätte die Anzüge der Springer permanent aufbewahrt. Geplant war, dass die Athleten 30 Minuten vor jedem Bewerb ihre Anzüge abholen sollten und sie spätestens eine Stunde nach dem Springen bei den Ausrüstungskontrolleuren retournieren müssen.
Wieso es jetzt zum Regel-Rückzieher kommt, ist noch nicht bekannt. Welche Regel aber bestehen bleibt: Jeder Athlet darf bis zum Ende des Weltcups nur noch einen Anzug, der bereits von den Kontrolleuren gechippt wurde, benutzen. Ein Reserveanzug steht den Springern zur Verfügung, sollte es zu einer Beschädigung des Materials kommen.
Für die ÖSV-Adler geht es im hohen Norden in Lahti weiter. Dort steht am Samstag das Einzelspringen der Herren an. Zum Abschluss der Weltcup-Saison reisen die Springer nach Slowenien. In Planica findet das Skifliegen und auch der Teambewerb statt.