Milka, Chips, Fertiggerichte – viele Produkte schrumpfen, der Preis bleibt gleich. Dieses Phänomen nennt sich Shrinkflation, ein Kunstwort aus "shrink" (schrumpfen) und "Inflation". Und es sorgt für wachsende Empörung.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) spricht von "Mogelpackungen". So soll etwa bei einem großen Waschmittelhersteller in der Packung ganze 17 Zentimeter Luft gewesen sein, bevor der Inhalt beginnt – der Rest? Leere Verpackung.
Bis Ende 2025 will die Regierung deshalb eine Kennzeichnungspflicht einführen: Wer weniger Inhalt zum selben Preis verkauft, muss das deutlich ausweisen. So wie es Frankreich bereits vormacht. Vorgesehen sind Hinweise direkt im Supermarktregal.
Doch der Handelsverband schlägt Alarm: "Das trifft die Falschen." Die Tricksereien kämen von internationalen Konzernen – Supermärkte würden nur weitergeben, was sie geliefert bekommen. Eine neue Kennzeichnungspflicht bedeute mehr Aufwand im Handel und damit höhere Kosten.
Oberösterreichs Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) platzte erst vergangenen Mai der Kragen. Er sprach gegenüber "Heute" von "Abzocke" und forderte: "Es braucht endlich gesetzliche Klarheit, um diese Praxis zu stoppen. Die Menschen merken, dass Produkte teurer werden, obwohl der Preis am Etikett gleich bleibt – einfach, weil weniger drin ist. Das zerstört Vertrauen."
Er forderte damals eine klare gesetzliche Kennzeichnung bei Füllmengenänderungen, mehr Aufklärung und eine Prüfung bestehender Regeln. Sein Appell: "Es kann nicht sein, dass Waschpulver, Schokolade oder WC-Papier zum selben Preis einfach weniger wird, ohne dass darauf hingewiesen werden muss." Das soll bald passieren.