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Reichelt schrammt knapp am ersten Sieg vorbei

Heute Redaktion
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Hannes Reichelt hat sich am Sonntag in der klassischen Abfahrt von Bormio nur Aksel Lund Svindal geschlagen geben müssen. Der Vorjahressieger aus Salzburg hatte im Ziel 0,39 Sek. Rückstand auf den Norweger, der sich mit seinem ersten Bormio-Triumph seinen 25. Weltcupsieg sicherte. Österreichs Speed-Herren sind damit erstmals seit über 20 Jahren in einem Kalenderjahr sieglos geblieben.

Deshalb muss die Mannschaft eine bittere Pille mit ins neue Jahr nehmen. Allerdings sind die Siege das einzige, was der ÖSV-Truppe in diesem Jahr abging. Denn seit Reichelts Bormio-Vorjahreserfolg - dem bisher letzten ÖSV-Speedsieg - haben sie in 13 Speedrennen 15 Podestplätze geholt. Und auch bei der vierten Abfahrt der Olympia-Saison gab es mannschaftlich ein gutes Ergebnis. Matthias Mayer wurde Fünfter und mit Startnummer 45 nutzte der 23-jährige Salzburger Markus Dürager die besser werdenden Verhältnisse, um auf Platz zehn zu rasen.

Svindal zu stark für die Konkurrenz

Nur mit dem Sieg klappte es auf der erfolgreichsten Weltcup-Abfahrtsstrecke der ÖSV-Herren auch im letzten Abdrücker nicht. Der hätte im wegen Neuschnee um eine halbe Stunde verschobenen Klassiker in Italien aber auch an Erik Guay gehen können. Der Kanadier, vor einer Woche Sieger in Gröden, führte bis kurz vor Schluss klar, beging dann aber einen kostspieligen Fehler. Svindal hingegen war im Finish souverän, ließ auch Reichelt keine Chance.

Obwohl die Sicht auf der heuer nicht ganz so schnellen, aber wie immer extrem rumpeligen Bormio-Abfahrt danach immer besser wurde, war der große Norweger bei seinem vierten Saisonsieg, seinem ersten Abfahrtserfolg in Italien überhaupt, letztlich ungefährdet. Er ist jetzt der sechste Herr und der erste Nicht-Österreicher oder Schweizer, der 20 Weltcup-Speedrennen gewonnen hat.

Svindal mit fast 200 Punkten Vorsprung auf Hirscher

"Ich bin so oft von hier mit Nichts nach Hause gefahren. Siege sind immer verdient", freute sich Svindal ungetrübt. Im Weltcup geht er nun mit fast 200 Punkten Vorsprung auf Marcel Hirscher ins Jahr 2014. "Es läuft wirklich gut und es ist sehr spannend, wenn man fast jedes Wochenende um den Sieg mitfahren kann", sagte der regierende Abfahrts-Weltmeister. Reichelt und damit Österreich den so heiß ersehnten Sieg weggeschnappt zu haben, mache ihm kein schlechtes Gewissen, erklärte Svindal schmunzelnd.

Reichelt war dennoch hoch zufrieden. "Es ist schwer zu sagen, wo ich die Zeit verloren habe", sagte der Salzburger, dem Neuschneepisten an sich gar nicht liegen. "Deshalb bin ich mit Platz zwei auch sehr zufrieden, so etwas kann sich sehen lassen. Vor allem hinter Svindal und weil die Stelvio trotz allem wieder sehr schwer war", war bei Reichelt keine Spur Ärger zu hören. "Für einen Sieg muss eben alles zusammenpassen. Aksel ist heute wieder super gefahren."

Gutes ÖSV-Ergebnis

Gut fuhren auch die restlichen Österreicher, die bis auf Georg Streitberger (42.) und den ausgeschiedenen Manuel Kramer alle in die Punkteränge kamen. Joachim Puchner wurde Zwölfter, Otmar Striedinger 16. Sehr gut unterwegs waren vor allem Mayer und der über den Europacup qualifizierte Dürager, der sein bestes Weltcupergebnis einfuhr.

"Ein fünfter Platz in Bormio fühlt sich superlässig an. Es sind nur große Namen rund um mich", freute sich Mayer über sein klar bestes Abfahrtsresultat bisher. Auch der Kärntner verwies auf das mannschaftlich gute Ergebnis. "Das kann sich wirklich sehen lassen. Kein Team hat so viele Fahrer vorne wie wir. Nur der Sieg fehlt halt, deshalb werden die Fragen auch weitergehen", war Mayer bewusst.

Das Ergebnis im Überblick:

1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:54,08

2. Hannes Reichelt (AUT) +0,39

3. Erik Guay (CAN) +0,51

4. Adrien Theaux (FRA) + 0,89

5. Matthias Mayer (AUT) +0,96

6. Christof Innerhofer (ITA) +0,98

7. Didier Defago (SUI) +1,13

8. Silvano Varettoni (ITA) +1,14

10. Travis Ganong (USA) +1,18

10. Markus Dürager (AUT) +1,18

weiters:

12. Joachim Puchner (AUT) +1,20

16. Otmar Striedinger (AUT) +1,54

18. Romed Baumann (AUT) +1,68

20. Florian Scheiber (AUT) +1,78

25. Max Franz (AUT) +2,06

27. Klaus Kröll (AUT) +2,12

42. Georg Streitberger (AUT) +2,7

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