Dieser extreme Fall wird jetzt zum Politstreit. Harte Arbeit wird nicht immer fair entlohnt, in diesem Fall wird sie anscheinend gar nicht entlohnt. So geschehen in der Gemeinde Pörtschach, wo eine Frau über Jahre etwa 1.100 Überstunden angesammelt hat, berichtet der Kärntner Monat. Zu den Überstunden der Mitarbeiterin, sie ist laut Berichten Reinigungskraft, meinte Florian Pacher von der Pörtschacher Freiheitlichen: "Die sind anscheinend einfach nicht korrekt abgegolten worden, sondern über irgendwelche Konstrukte am Gemeinderat vorbei ist versucht worden, das diskret verschwinden zu lassen."
„Es wird anscheinend versucht, Leute auszunutzen, die ihre Rechte nicht vollumfänglich kennen“Florian PacherPörtschacher Freiheitliche
Laut Pacher hat die betroffene Mitarbeiterin auf die Bezahlung ihrer zusätzlichen Leistungen verzichtet: "Es wird anscheinend versucht, Leute auszunutzen, die ihre Rechte nicht vollumfänglich kennen und sie mit Druckausübung dann auch irgendwie zur Unterzeichnung von solchen Verzichten oder anderen Erklärungen zu drängen."
Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) gab zu Protokoll, dass sie mit der Betroffenen geredet hat und versprach, keine Informationen an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Frau wolle nämlich kein politischer Spielball werden, schrieb die Bürgermeisterin. Des Weiteren könne sie aus Datenschutzgründen nicht mitteilen, ob sich die Arbeiterkammer ins Verfahren einschalten wird.
Die Arbeiterkammer gab zu Protokoll, dass sogenannte "Lohnbefriedigungserklärungen" rechtsunwirksam seien, solange ein Dienstverhältnis bestehe. Arbeitsrechtlerin Katharina Uran schrieb allgemein: "Wenn die Dienstnehmerin in einem aufrechten Dienstverhältnis war, ist gemäß ständiger Rechtsprechung aufgrund der persönlichen Abhängigkeit, ein Verzicht auf zwingende Ansprüche, wie die Überstundenentlohnung, unwirksam."
