In Österreich rutschen heuer so viele Firmen in die Pleite wie noch nie: Allein im ersten Halbjahr mussten 3.662 Unternehmen Insolvenz anmelden – "Heute" hat berichtet. Der Grund: Aufträge brechen weg, Gewinne schrumpfen – und investieren will kaum jemand. Die Wirtschaft steckt merklich in der Krise.
Das bekam auch Schlosserunternehmer Josef Schifferl in Wolfsberg zu spüren. Über das Vermögen des Kärntners wurde am Landesgericht Klagenfurt am Montag (4. August) ein Konkursverfahren eröffnet.
Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) und Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) betragen die Verbindlichkeiten rund 300.000 Euro.
Betroffen sind 26 Gläubiger, aber keine Mitarbeiter. Ein Sanierungsplan mit den Gläubigern ist geplant. Der Betrieb, der sich auf die Herstellung von Metallkonstruktionen spezialisierte, wurde bereits eingestellt.
Das Gewerbe war laut Angaben seit Jahren rückläufig – qualifizierte Fachkräfte wanderten in größere Betriebe ab, größere Aufträge blieben aus.
"Die Entwicklung des Unternehmens ist seit Jahren rückläufig und ist es nicht gelungen, konkurrenzfähig zu bleiben, weil der Beruf des Schlossers im herkömmlichen Sinn nicht mehr attraktiv ist und qualifizierte Mitarbeiter in Großbetriebe abgewandert sind", heißt es in einer Aussendung des AKV.
Trotz mehrerer Versuche, das Geschäft neu auszurichten, konnte der letzte Eigentümer allein keine Wende mehr schaffen. Die Auftragslage blieb schlecht, der Betrieb schrieb Verluste. "Zuletzt hat der Schuldner allein ohne Mitarbeiter versucht konkurrenzfähig zu bleiben, doch ist dies gescheitert".
Nun ist der Unternehmer zahlungsunfähig und überschuldet. Alle Zahlungen wurden gestoppt.
