Führungswechsel in Kärnten

"Schließe FPÖ nicht aus": Fellner will SPÖ-Chef werden

Daniel Fellner gilt als Favorit für die Kaiser-Nachfolge. In einem Interview sorgt er nun mit Aussagen zur FPÖ für Aufsehen.
Lukas Leitner
01.08.2025, 19:54
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Die Gerüchteküche in der Kärntner SPÖ brodelt. Seit Landeshauptmann Peter Kaiser bekannt gegeben hat, dass er sich aus der Politik zurückziehen möchte, wird heftig über seine Nachfolge spekuliert. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr – schon im September müssen die roten Funktionäre in Kärnten beim Parteitag einen neuen Chef wählen.

Ein heißer Tipp ist dabei Daniel Fellner. Er hat sein Interesse an dem Posten bereits öffentlich kund getan. Seine Kandidatur beim Parteitag steht außer Frage. Ob aber ein zweiter Kandidat am Stimmzettel stehen wird, ist offen. Immerhin gibt es noch weitere bekannte Namen wie den SPÖ-Klubvorsitzenden im Nationalrat Philip Kucher oder den Villacher Bürgermeister Günther Albel.

Kandidatur fix

Bislang hat sich aber noch niemand Fellner in den Weg gestellt, wie er nun in einem Interview mit der "Presse" erklärte. Immerhin habe er schon bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur gesagt, dass er interessiert ist, es aber auch jemand anderes werden könnte.

"Ich habe gesagt, wenn es eine Person gibt, bei der ich der Meinung bin, das würde super funktionieren, und diese Person könnte die Partei in eine gute Zukunft führen, dann würde ich mich entschließen, nicht anzutreten", klärt er im Gespräch auf. Dazu sei es aber noch nicht gekommen, seine Kandidatur steht.

Kein Ausschluss der FPÖ

Darüber hinaus dürfte er auch für Aufregung bei den Roten gesorgt haben, denn, anders als die Babler-SPÖ im Bund, sei für Fellner auch eine Koalition mit der FPÖ denkbar. "Es gibt für mich in Österreich keine Partei, mit der ich eine Koalition ausschließen würde, auch nicht die FPÖ", führte er aus.

"Ich glaube, wenn wir unterschiedliche Ansichten haben, dann muss man das klären. Aber ich glaube, dass auch die FPÖ in vielen Ansätzen ein Partner ist, mit dem man zusammenarbeiten kann. Ich glaube, bei ihren Aussagen ist viel Show dabei, um Stimmen zu maximieren. Aber bei Herbert Kickl in seiner Funktion als Innenminister hat man gesehen, dass er weiß, wo die Grenzen für einen Mitgliedstaat der Europäischen Union sind", begründete Fellner seine Antwort in der "Presse".

Für ihn sei die FPÖ aber ganz klar Teil des demokratischen Spektrums. Mit der AfD könne man die Freiheitlichen nicht vergleichen. Die deutsche Partei sei schon "sehr, sehr weit rechts".

Konkrete Ziele

Für die Zukunft habe Fellner jedenfalls konkrete Ziele. "Wir haben schon ein bisschen vergessen, wo wir herkommen. Die SPÖ ist eine klassische Arbeiterpartei. Ich glaube nicht, dass Arbeiter und Arbeiterinnen sich zu einem hohen Maß bei uns gut aufgehoben fühlen. Das liegt an der Schwerpunktsetzung", so der Rote.

Wichtig sei es ihm dabei, auf die Sorgen der Menschen einzugehen. "Wenn Menschen Angst haben, muss man sich der Sorgen annehmen", so der SPÖ-Politiker.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 01.08.2025, 20:18, 01.08.2025, 19:54
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