Das heimische Gesundheitssystem ist geplagt von langen Wartezeiten, ausgelastetem Personal und fehlenden Kassenärzten. Das soll sich nun aber ändern, denn die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos arbeite an gezielten Maßnahmen.
Dazu gehören unter anderem mehr Studienplätze, Bonuspunkte beim Aufnahmetest, aber auch verstärkte Infokampagnen für Gratis-Impfungen, erklärte Gesundheits-Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) in einem Interview mit Ö1.
Eine 14-tägige Termingarantie, wie sie die SPÖ im Nationalratswahlkampf versprochen hatte, werde es aber nicht geben. "Sie hat es nicht ins Regierungsprogramm geschafft", stellte die Staatssekretärin klar.
Sehr wohl im Arbeitsprogramm festgehalten, ist aber ein Commitment der Regierungsparteien, die Wartezeiten deutlich zu reduzieren, so die Rote.
"Wir haben einige Projekte, die wir umsetzen möchten. Eines davon ist das 'Gesundheitsnavi 1450' – das ist einer der Schwerpunkte in der Verkürzung der Wartezeiten", erklärte die SPÖ-Politikerin. Darüber hinaus wolle man bis 2030 satte 300 Primärversorgungszentren anbieten können.
Außerdem soll sich auch beim Studium einiges ändern. So sollen beim Aufnahmetest Bonuspunkte vergeben werden können, wenn sich jemand verpflichtet, nach dem Abschluss für fünf Jahre als Kassenarzt tätig zu sein.
Weiters soll auch die Anzahl Studienplätze deutlich angehoben werden. Zu einer Verdoppelung, wie es die SPÖ versprochen hatte, dürfte es zwar nicht kommen, man befinde sich aber im Gespräch mit den Koalitionspartnern.
Auch die Impfungen waren Thema im Interview. Immerhin sind die Keuchhustenfälle in den letzten Jahren stark angestiegen. Königsberger-Ludwig betont dabei, dass es sich bei den Impfungen um eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen handelt.
"Wir haben in Österreich große Impflücken und müssen gemeinsam schauen, wie wir dem entgegenwirken können", betonte die SPÖ-Politikerin. Mit den Systempartnern habe man deshalb neue, kostenfrei Impfungen ins Programm aufgenommen.
Wichtig sei aber auch, dass man bei Schulimpfungen für Aufklärung sorgt und mit den Kampagnen sowohl Jugendliche, Schüler und Eltern erreicht. Sanktionen, wenn die Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen, soll es aber keine geben, stellte Staatssekretärin Königsberger-Ludwig klar.