Das heimische Gesundheitssystem steht oftmals in der Kritik. Speziell extrem lange Wartezeiten auf Behandlungen sorgen immer wieder für großen Unmut bei Betroffenen. Dazu war am Sonntagabend Michaela Wlattnig, Sprecherin der Patientenanwältinnen, zu Gast in der ZIB2 bei Marie-Claire Zimmermann. Es herrsche wohl allgemein Einigkeit darüber, dass die Gesundheitskompetenz in Österreich "durchaus noch Luft nach oben hat". Es sei auch immer eine Frage der Verfügbarkeit im Bereich der niedergelassenen Ärzte.
Es könne sein, dass man manchmal zu ungeduldig ist, wenn es um den Anspruch auf rasche medizinische Betreuung geht. Aber man müsse verstehen, dass sich Menschen bei gesundheitlichen Fragen oftmals Sorgen machen würden. In diesen Fällen brauche es in erster Linie "kompetente Ansprechpersonen". Hier könne sich Wlattnig vorstellen, dass das Gesundheitstelefon 1450 "viel mehr serviciert".
Zum Streit um "Gastpatienten" – also Personen die bundeslang-überschreitend medizinische Einrichtungen aufsuchen" hat Wlattnig eine klare Meinung. Derlei Diskussionen seien für sie "nicht nachvollziehbar". In Zukunft werde man Gesundheitsversorgung "viel breiter" und auch über Bundesländergrenzen hinweg denken müssen.
Insgesamt brauche es ein effizientes und finanzierbares System. Alles gesundheitspolitischen Maßnahmen müssten einem Ziel dienen. Nämlich, dass Patienten in einem "medizinisch vertretbaren Zeitraum zu ihrer Versorgung im solidarischen Gesundheitssystem kommen". Erst wenn diese Schritte skizziert seien, müsse man sich über die Finanzierung Gedanken machen. Es gehe darum, Patienten zum "best point of service" zu bringen. Genauer definieren könne man diesen Zeitraum aber nicht, so Wlattnig.