Tödliche Komplikationen

So krank war Rocker Ozzy Osbourne

Rockstar Ozzy Osbourne war prominenter Parkinson-Patient. 12 Jahre lebte er mit der Krankheit, die eigentlich nicht tödlich ist.
Heute Life
26.07.2025, 19:45
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Neben Schauspieler Michael J. Fox (64) war Rockstar Ozzy Osbourne prominenter Parkinson-Patient. Nun starb der Rocker im Alter von 76 Jahren. Sein Tod lenkt die Aufmerksamkeit auf die Erkrankung und die Frage, wie sie zum Tod beigetragen hat – denn Parkinson ist per se nicht tödlich. Aber es beeinträchtigt das Gedächtnis, Denken und die Bewegungsfähigkeit. Neben Alzheimer ist Parkinson die am schnellsten wachsende neurologische Erkrankung weltweit.

Bei Osbourne wurde 2003 Parkinson diagnostiziert, er wartete jedoch bis 2020, bevor er die Erkrankung öffentlich machte. Er sprach offen über seine gesundheitlichen Probleme der letzten Jahre.

Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson tritt vorwiegend bei Menschen über 60 Jahren auf. Obwohl die genaue Ursache der Krankheit noch unbekannt ist, vermuten einige Experten, dass die Krankheit ihren Ursprung im Darm haben könnte, bevor sie das Gehirn befällt. Die Störung beeinträchtigt im Allgemeinen die Beweglichkeit, verursacht Zittern und Steifheit und beeinträchtigt das Gleichgewicht und die Koordination. Die motorischen Einschränkungen verstärken sich meist im Verlauf der Krankheit. Die Ursache der Parkinson-Krankheit liegt in einem fortschreitenden Verlust von Gehirnzellen, die für die Bewegungskoordination verantwortlich sind.

Lebensbedrohliche Komplikationen im Rahmen der Parkinson-Erkrankung

1
Lungenentzündung
Einer NIH-Studie zufolge ist Aspirationspneumonie für 70 % der Todesfälle bei Parkinson-Patienten verantwortlich. Die Infektion entsteht, durch das Einatmen von Fremdmaterial wie Magensaft, Erbrochenem oder Speichel in die Lunge. Bei Parkinson-Patienten ist die Wahrscheinlichkeit einer Aspiration höher, da Schluckbeschwerden ein häufiges Symptom der Krankheit sind. Schätzungsweise leiden im Frühstadium der Erkrankung etwa 80 % der Patienten an dieser Art von Problemen. In späteren Stadien steigt die Häufigkeit auf 95 %.
2
Unterernährung
Eine Studie im Journal of Parkinson's Disease ergab, dass bei etwa 30 % der Patienten mit leichter bis mittelschwerer Parkinson-Krankheit das Risiko einer Unterernährung besteht. Mangelernährung schwächt das Immunsystem und macht Parkinson-Patienten anfälliger für Infektionen. Darüber hinaus kann Mangelernährung weitere Parkinson-Symptome wie Müdigkeit, kognitiven Abbau und Stimmungsschwankungen verstärken.
3
Blutgerinnsel
Blutgerinnsel oder Venenthrombosen zählen zu den häufigsten Ursachen für den plötzlichen Tod bei Parkinson-Patienten. Eine tiefe Venenthrombose entsteht, wenn sich aufgrund eines langsamen oder blockierten Blutflusses ein Blutgerinnsel in einer tiefen Vene bildet. Die Ursache hierfür ist häufig langes Sitzen in derselben Position. 
Bei Parkinson-Patienten ist die Häufigkeit einer tiefen Venenthrombose deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Die meisten Parkinson-Patienten leiden unter eingeschränkter Beweglichkeit sowie Schwellungen und Schmerzen in den unteren Extremitäten. Bei Parkinson-Patienten im Frühstadium kann eingeschränkte Beweglichkeit zu abnormalen Muskelkontraktionen führen und die Pumpfunktion der Beinmuskulatur einschränken, was zu einer Beeinträchtigung des Blutflusses und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln führt.
Bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit ist das Risiko einer Blutgerinnung aufgrund von Haltungsschäden und Bettlägerigkeit noch höher.
4
Sepsis
Im Verhältnis zur Bewegungslosigkeit besteht bei Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie Druckgeschwüre (auch als Wundliegen bekannt) entwickeln. Laut der American Parkinson's Disease Association können sich diese Geschwüre infizieren und, wenn sie unbehandelt bleiben, zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen.
5
Stürze
Aufgrund der durch Parkinson verursachten Gleichgewichts- und Mobilitätsprobleme besteht für die Patienten ein höheres Sturzrisiko, das zu Kopfverletzungen, Knochenbrüchen oder sogar zum Tod führen kann.
6
Demenz
Bei der Parkinson-Demenz handelt es sich um eine Abnahme der kognitiven Fähigkeiten, die nach der Diagnose einer Parkinson-Erkrankung auftritt. Sie entwickelt sich mindestens ein Jahr – in der Regel jedoch später – nach der Diagnose. Zu den Symptomen der Parkinson-Demenz zählen Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwierigkeiten, Sprachprobleme, Stimmungsschwankungen, undeutliche Sprache, Apathie und Psychosen. Je länger ein Patient mit Parkinson lebt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er die damit verbundene Demenz entwickelt.

Bislang ist Parkinson nicht heilbar. Oft wird die Krankheit medikamentös behandelt. In schweren Fällen kann ein Hirnschrittmacher helfen: Dabei werden Elektroden ins Gehirn implantiert, um gezielt bestimmte Regionen elektrisch zu stimulieren und Beschwerden zu lindern. Die Krankheit selbst ist zwar nicht tödlich, verläuft jedoch fortschreitend und kann lebensbedrohliche Komplikationen verursachen, die zum Tod führen können:

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