Das Schweizer Pharmaunternehmen Roche hat grünes Licht für einen neuen Bluttest zur Alzheimer-Diagnose bekommen. Der Test namens "Elecsys pTau18" wurde zusammen mit dem US-Pharmakonzern Eli Lilly entwickelt und ist der erste seiner Art in Europa.
Der Test misst ein spezielles Eiweiß im Blut, das bei Alzheimer häufig erhöht ist. Ist der Wert unauffällig, kann Alzheimer mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Dadurch lassen sich aufwendige und belastende Untersuchungen wie Hirnscans oder Rückenmarkproben vermeiden.
Die Alzheimer-Krankheit ist unheilbar und die häufigste Form der Demenz, aber nicht die einzige. Die Erkrankung führt zu einem Abbau der Nervenzellen im Gehirn, dadurch kommt es zu Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, bis hin zu Veränderungen der Persönlichkeit. Im Gehirn von Alzheimer-Kranken sind typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen) festzustellen.
In einer großen Studie mit knapp 800 Personen zeigte der Test laut Roche eine hohe Zuverlässigkeit. Bei rund 94 von 100 Menschen mit negativem Testergebnis konnte tatsächlich keine Alzheimer-Erkrankung festgestellt werden. Das Ergebnis war unabhängig von Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen.
Laut Roche ist der Bedarf an solchen einfachen Tests groß: Weltweit bleiben viele Alzheimer-Fälle lange unerkannt, weil die Diagnose bisher oft schwierig und teuer ist. Mit dem neuen Bluttest könnten Betroffene schneller Klarheit erhalten und gegebenenfalls frühzeitig behandelt werden. Roche arbeitet derzeit auch an weiteren Tests, die Alzheimer noch präziser nachweisen sollen.