Das Tückische am Darmkrebs ist, dass er lange unauffällig bleibt und keine Probleme macht. Er entwickelt sich aus zuerst noch gutartigen Polypen an den Darmwänden. Werden sie frühzeitig entfernt, kann verhindert werden, dass sie sich zum Karzinom entwickeln. Wachsen sie weiter, entwickeln sich Tumore, die Symptome wie Blut im Stuhl, veränderte Stuhlgewohnheiten (wie Durchfall oder Verstopfung, oder ein Wechsel zwischen beiden), Bauchschmerzen, ungewollter Gewichtsverlust und allgemeine Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit auslösen können. Jährlich gibt es in Österreich rund 5.000 Darmkrebs-Neuerkrankungen.
Um Darmkrebs frühzeitig zu entdecken, ist es wichtig, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Das staatliche Darmkrebs-Vorsorgeprogramm war bislang auf Personen ab 50 ausgelegt. Das ändert sich jetzt. Denn ab Oktober 2025 wird das Alter für die kostenlose Darmkrebsvorsorge von 50 auf 45 Jahre gesenkt. Das teilte der Dachverband der Sozialversicherungsträger mit. Umfasst sind die Darmspiegelung (Koloskopie) alle zehn Jahre sowie ein Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung.
Mit der Altersabsenkung orientiert sich Österreich auch an internationalen Empfehlungen, der medizinische Nutzen der Maßnahme ist wissenschaftlich gut belegt, heißt es in der Aussendung. Je früher potenzielle Veränderungen im Darm erkannt und entfernt werden, desto höher seien die Heilungschancen – oder es könne sogar verhindert werden, dass Krebs überhaupt entsteht. Die Sozialversicherung investiere deshalb rund fünf Millionen Euro in die Präventivmedizin.
"Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten, aber auch eine der am besten vermeidbaren – wenn er rechtzeitig erkannt wird", betonte Peter McDonald, Vorsitzender des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger. "Dass die Vorsorge nun schon ab 45 Jahren kostenfrei angeboten wird, ist eine deutliche Verbesserung im Sinne der Versicherten", betonte seine Stellvertreterin Claudia Neumayer-Stickler. Bei einem Krankheitsverdacht kann mit der Überweisung einer Ärztin oder eines Arztes auch früher kostenlos eine Darmkrebsvorsorge durchgeführt werden.
