Therapeutic Kitchen Collective

Alles wieder in Butter! Kochen als neuer Therapie-Trend

Das Therapeutic Kitchen Collective nutzt das therapeutische Potenzial des Kochens. Ein Trend, der sich von Großbritannien und den USA verbreitet.
Heute Life
16.07.2025, 22:49
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Was ist die beste Methode, um Emotionen wie Wut und Ärger aus dem Körper zu bekommen? Die einen schreien in einen Polster, andere widmen sich dem Sport und wieder andere greifen zum Kochlöffel. Ja, richtig gelesen. Die Küche für therapeutische Ansätze zu nutzen ist ein Trend, der in den USA, Kanada und Großbritannien zunehmend Anhänger findet.

"Therapeutic Kitchen Collective"

Das "Therapeutic Kitchen Collective" (TKC) ist ein globales Netzwerk aus Therapeuten, Köchen und anderen Fachleuten, die sich dem Kochen als therapeutische Kraft widmen. Das Kollektiv betont die Verbindung zwischen Essen, Kochen und geistigem Wohlbefinden und fördert Aktivitäten wie Achtsamkeit, Stressabbau und emotionalen Ausdruck durch kulinarische Praktiken. Sie ist für alle gedacht, die persönliche Probleme auf kreative und sinnliche Weise erforschen möchten.

Im Mittelpunkt steht die konzentrierte Beschäftigung mit Lebensmitteln statt dem Kreisen um Probleme. So sollen neue Verhaltensmöglichkeiten entdeckt werden. Die Kochsitzungen können einzeln, als Paar oder als Gruppe (max. 5 Personen) absolviert werden.

Beispiele für eine Kochtherapie:

  • Gesundheitliche Probleme, die eine Ernährungsumstellung erfordern
  • Mutter-Tochter-Bindung
  • Zur Stärkung der Paarbeziehung oder zur Problemlösung
  • Sich um sich selbst kümmern (Selfcare)

Die psychologischen Vorteile des Kochens

Essen und Kochen haben klare psychologische Vorteile. Gutes Essen regt die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin an, die unsere Stimmung regulieren, bestimmte Gerüche rufen Erinnerungen wach. Jedoch gibt es bis dato wenig Forschung zur Wirksamkeit von Kochtherapien oder "Kulinarischer Kunsttherapie". 2017 überprüften Forscher der National Institutes of Health verschiedene Studien zum Einsatz von Kochen als Mittel zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kochen das Selbstwertgefühl steigern und gleichzeitig Stress und Angstzustände reduzieren kann. Es war kein Zufall, dass auf dem Höhepunkt der Pandemie alle anfingen, Brot zu backen. Zudem macht es der niederschwellige Zugang recht einfach.

Keine anerkannte Therapieform

Während Praktiker ähnlicher Erlebnistherapien wie Musik- und Kunsttherapie spezielle Lizenzen benötigen, gibt es für Kochtherapeuten bisher kein solches Akkreditierungsverfahren. Ebenso ist die "Kochtherapie" keine anerkannte Therapieform, weil Forschung zur Wirksamkeit fehlt. Auch spielen hygienische Aspekte und das Hantieren mit scharfen und spitzen Gegenständen eine Rolle (bei ggf. psychisch labilen Personen).

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