Lecanemab

EU lässt neuen Wirkstoff gegen Alzheimer zu

Die EU-Kommission hat den Wirkstoff Lecanemab zur Behandlung von Alzheimer zugelassen. Aber er kommt nur für einen kleinen Teil der Patienten infrage.
Heute Life
17.04.2025, 10:30

Eine Heilung von Alzheimer gibt es bis dato noch nicht. Jedoch weiß die Medizin, wie es zu dieser neuronalen Erkrankung kommt und was sich im Gehirn abspielt. Auf Basis dieses Wissens forscht die Wissenschaft auf Hochtouren nach einem Heilmittel und besseren Therapien, die das Fortschreiten der Erkrankung verzögern.

Die Alzheimer-Krankheit ist unheilbar und die häufigste Form der Demenz, aber nicht die einzige. Die Erkrankung führt zu einem Abbau der Nervenzellen im Gehirn, dadurch kommt es zu Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, bis hin zu Veränderungen der Persönlichkeit. Im Gehirn von Alzheimer-Kranken sind typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen) festzustellen.

Handelsname "Leqembi"

Bereits 2023 in den USA und China zugelassen, hat nun die Europäische Kommission ihr OK für den Wirkstoff Lecanemab zur Behandlung von Alzheimer im frühen Stadium gegeben. Der Wirkstoff, der unter dem Handelsnamen "Leqembi" auf den Markt kommt, wird alle zwei Wochen mittels Infusion verabreicht. Bisherige Alzheimer-Therapien behandeln nur Symptome der Krankheit. Lecanemab hingegen greift die für die Alzheimer-Krankheit charakteristischen Proteinablagerungen im Gehirn an. Die Brüsseler Behörde folgt mit der Zulassung der Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Lecanemab ist ein Antikörper-Wirkstoff, der sich gegen das für die Alzheimer-Krankheit charakteristische Protein Amyloid-beta. Aus diesem bestehen die Ablagerungen im Gehirn, die mit der Zerstörung der Nervenzellen in Verbindung stehen.

Nicht für alle Alzheimer-Betroffenen geeignet

Das Präparat kommt allerdings nur für einen kleinen Teil der Alzheimer-Patienten infrage, nämlich Erkrankte in einem frühen Krankheitsstadium, die bislang nur geringe Einbußen ihrer geistigen Leistungsfähigkeit haben. Diese dürfen keine oder nur eine Kopie des Alzheimer-Risikogens ApoE4 tragen. Um dies herauszufinden, ist vorab ein Gentest erforderlich. Erkrankte mit zwei Kopien des Gens sind wegen eines erhöhten Risikos auf schwerwiegenden Nebenwirkungen von der Behandlung ausgeschlossen. Die Behandlung ist wahrscheinlich ebenfalls nicht geeignet für Menschen mit bestimmten Risiken, zum Beispiel, wenn sie Blutverdünner nehmen oder ihr Bluthochdruck schwer zu kontrollieren ist.

Langsameres Fortschreiten

Der Wirkstoff wurde in den vergangenen zehn Jahren mit mehreren hunderten Probanden in verschiedenen klinischen Studien untersucht. Es zeigte sich, dass die Erkrankung bei behandelten Betroffen um 27 Prozent langsamer voranschritt als bei der Placebo-Gruppe.

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