Mehrmals täglich oder nur zweimal pro Woche? Die Regelmäßigkeit deines Stuhlgangs kann etwas über deine Gesundheit aussagen. Um Schwung in die Verdauung zu bringen, sind vorrangig Ballaststoffe wichtig. Ein Nachteil: Sie können Blähungen verursachen. Darmbeschwerden, wie Blähungen und Verstopfung betreffen bis zu einem Drittel der Bevölkerung. Eine Frucht kann dabei besonders gut helfen.
Ballaststoffe zu sich zu nehmen, sei oft eine vage Empfehlung und aufgrund möglicher Beschwerden nicht immer hilfreich, schreibt die Gastroenterologin Tricha Pasricha in der "Washington Post". Sie schlägt was anderes vor: "Ich 'verschreibe' meinen Patienten seit Jahren eine Dosis von zwei Kiwis pro Tag". Damit bezieht sie sich auf eine Studie aus dem Jahr 2022: Die internationale Untersuchung beobachtete Menschen, die während vier Wochen täglich zwei Kiwis verzehrten. Dabei stellte man fest, dass sich die Verdauung der Probanden verbesserte und Darmbeschwerden weniger häufig auftraten.
Die Teilnehmer hatten während ihrer "Kiwi-Phase" ein- bis zweimal häufiger Stuhlgang pro Woche als vorher. Bei denjenigen, die bereits unter Verstopfungen litten, wirkten die Früchte der Studie nach besser als Flohsamen, die ebenso ein beliebtes Mittel bei Verdauungsbeschwerden sind. Die Kiwi-Esser berichteten zudem von einer Verbesserung ihrer allgemeinen Lebensqualität. Auf Social-Media-Plattformen, wie TikTok und Instagram, preisen diverse Influencer und Nutzer das kleine grüne Obst als Verdauungs-Trick an.
Außerdem gibt es Anzeichen, dass Kiwis noch mehr können: "Obwohl das Studiendesign nicht perfekt war, ergab eine Metaanalyse retrospektiver Studien zum Verzehr von Kiwis und anderen Früchten aus dem Jahr 2023, dass Menschen, die mehr Kiwis aßen, ein um 13 Prozent geringeres Risiko für Dickdarmkrebs hatten", erläutert Pasricha. Sie betont jedoch auch, dass weitere Forschungen nötig seien, um den Zusammenhang von Kiwi-Konsum und Krebsrisiko vollständig zu verstehen.
Um von den positiven Effekten der Frucht zu profitieren, musst du die Schale nicht zwingend mitessen: "Zahlreiche Studien haben bemerkenswerte gesundheitliche Benefits auch ohne Schale festgestellt", schreibt die Gastroenterologin. Wer dennoch Lust auf die "Haut" hat, kann sie ruhig mitessen.