Gesundheitsprojekt in NÖ

Eltern-Kompass, Ärzte-Meetings als Entlastungsmittel

Übergangsbetreuung und Weiterbildung von Gemeinderäten sollen Hilfe für den Gesundheitsbereich bringen. Das Land NÖ stellt neue Maßnahmen vor.
Niederösterreich Heute
05.07.2025, 18:00
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Eine alternde Gesellschaft und sinkende Geburtenraten, sowie steigende Anforderungen an die Versorgung bei gleichzeitig voranschreitender Pensionswelle im Gesundheitswesen: Wie man sehen kann, steht der Gesundheitsbereich vor Herausforderungen. Das neue Pilotprojekt der "Gesundheit.Region.Waldviertel" soll Entlastung schaffen.

Vor kurzem wurden erste konkrete Maßnahmen des Projektes präsentiert. "Mit der Gesundheitsregion Waldviertel wollen wir die Zusammenarbeit der Akteure im System stärken und Maßnahmen aus der Region für die Region ableiten", betont der zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

Seit Beginn des Projektes im November 2024 haben rund 60 Experten mehr als 30 Maßnahmen erarbeitet. Doris Behrens von der Universität für Weiterbildung Krems betonte: "Wir haben ganz bewusst verschiedene Blickwinkel zusammengeführt, von der Hausärztin bis zum Bürgermeister."

4 Maßnahmen gleich umsetzbar

Aus diesen kristallisieren sich nun acht zentrale Handlungsfelder heraus. Vier davon sollen nun so schnell wie möglich in die Tat umgesetzt werden. Der Rest müsse noch inhaltlich weiter ausgearbeitet werden.

Der erste Punkt ist die Vernetzung vom Zentrum für Altersmedizin und Community Nurses der Region. Hierbei werden Patienten zukünftig nach dem stationären Aufenthalt im Zentrum für Altersmedizin in Waidhofen an der Thaya zu Hause übergangsweise von Community Nurses betreut. Dadurch soll der Reha-Erfolg nachhaltig gesichert werden. Das Projekt startet voraussichtlich im Herbst 2025.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Eltern-Kompass für die Stärkung junger Eltern und die Entlastung von Ambulanzen. Durch zehn Module sollen frische Eltern im ersten Lebensjahr ihres Kindes unterstützt werden.

Vorsorge ist das Stichwort

Dort lernen sie relevantes Wissen unter anderem über Kinderkrankheiten, Babypflege und Impfungen, um Unsicherheiten abzubauen und stressige Situationen für das Baby durch unnötige Spitalbesuche zu verhindern. Gestartet wird im Jänner 2026 am Landesklinikum Zwettl.

Als Drittes sollen regelmäßige Meetings für Klinik- und niedergelassene Ärzte organisiert werden, um die Kommunikation zu verbessern und den Austausch unter dem Motto "gemeinsam statt jeder für sich" zu stärken. Die Landesgesundheitsagentur (LGA) veranstaltet daher im Herbst 2025 eine Auftaktveranstaltung.

Als letzte Maßnahme startet demnächst eine neue "Tut gut!"-Schulung für Gesundheitsgemeinderäte. Das sei eine gute Ergänzung zu dem bereits bestehenden "Gesunde Gemeinde"-Netzwerk und dem Universitätslehrgang "Regionale Gesundheitskoordination" für Multiplikatoren in der Region, heißt es aus dem Land.

„Die Inhalte reichen von der Struktur des österreichischen Gesundheitssystems über wichtige Begriffsklärungen, bis hin zur Entwicklung konkreter Umsetzungsideen“
Erwin Zeiler"Tut gut!" Geschäftsführer

"Die Inhalte reichen dabei von der Struktur des österreichischen Gesundheitssystems über wichtige Begriffsklärungen, der Vermittlung von Navigationskompetenz bis hin zur Entwicklung konkreter Umsetzungsideen im kommunalen Wirkungsbereich", erzählt "Tut gut!"-Geschäftsführer Erwin Zeiler von der Weiterbildung.

Schleritzko, zuständig für die Landes- und Universitätskliniken, begründet die Standortwahl des Projektes am Schluss wie folgt: "Im Waldviertel sind die Herausforderungen besonders spürbar und zugleich der Wille zur Zusammenarbeit besonders stark." Das Projekt soll als Vorbild für andere Regionen werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } 05.07.2025, 18:00
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