Neues Zecken-Monitoring

Zecken-Invasion – so viele Patienten mussten ins Spital

Heuer mussten bereits 25 Personen mit einer FSME-Infektion im Spital behandelt werden. Nur die Impfung schützt! Ansonsten drohen schwere Folgeschäden.
Heute Life
26.06.2025, 08:02
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Seit Anfang 2024 gibt es in Österreich das Projekt SURVector, in bundesweites Stechmücken- und Zecken-Monitoring. Ziel des Projekts ist es, eine Überwachung für neu auftretende Krankheitserreger einzurichten, wobei Stechmücken und Zecken gesammelt und auf relevante Krankheitserreger untersucht werden. Dazu können Personen Zecken bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) abgeben, die dann mikroskopisch identifiziert werden, um die Spezies festzustellen und auf das Vorhandensein von Krankheitserregern untersucht werden.
Alle Infos zu den AGES-Abgabestellen in allen Bundesländern gibt es hier.

Mit 2.650 Zecken wurden heuer bis 20. Juni schon fast doppelt so viele der Tiere bei der AGES abgeliefert wie im gesamten Vorjahr. Die meisten Zecken stammten 2025 aus Niederösterreich (40 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (19,8 Prozent) und der Steiermark (17,4 Prozent).

Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind in Österreich die häufigsten von Zecken übertragenen Erkrankungen. Das ganze Land ist Zecken-Gebiet, auch die Stadt. Man kann den Zecken und der FSME nicht aus dem Weg gehen, aber man kann sich leicht schützen - durch die FSME-Impfung.

Die Abkürzung FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das ist eine Entzündung von Gehirn und Gehirnhaut. Die Erkrankung beginnt mit Beschwerden wie bei einer Grippe und bessert sich zuerst wieder. Nach etwa 7 Tagen kommt es zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Nacken-Steifigkeit und manchmal auch Lähmungen. Oft bleiben dauerhafte Schäden zurück, und in einigen Fällen endet die Krankheit tödlich.

Der Biss einer Zecke kann auch zu Borreliose führen. Gegen diese Krankheit gibt es keine Impfung, aber gute Behandlungs-Möglichkeiten mit Antibiotika.

25 Personen hospitalisiert

Wie Daten des Zentrums für Virologie der MedUni Wien zeigen, mussten heuer bereits 25 Personen wegen einer FSME-Infektion im Spital behandelt werden: Oberösterreich: 9, Niederösterreich: 4, Salzburg: 3, Steiermark: 5, Kärnten: 2, Tirol: 1 und Vorarlberg: 1.

Auf Zecken checken!

Wer im Gras oder Gebüsch unterwegs war, sollte auf jeden Fall seinen Körper hinterher nach Zecken absuchen. Diese können auch noch ganz klein, also im Nymphenstadium sein, daher sei es wichtig, genau zu schauen. Gefundene Zecken rasch zu entfernen ist wichtig, reduziert aber vor allem das Risiko, sich mit Borrelien zu infizieren. Bei FSME bringt das leider nicht viel, da hier die Übertragung sehr schnell stattfindet. Hier hilft jedoch die Impfung. Diese ist bereits ab dem Alter von einem Jahr zugelassen, in Ausnahmefällen kann sogar schon ab sechs Monaten geimpft werden.

Impfempfehlung

Die Grundimmunisierung für Erwachsene besteht aus drei Impfungen, für Kinder gibt es einen eigenen Kinderimpfstoff. Die erste Auffrischung sollte drei Jahre nach der Grundimmunisierung erfolgen. Anschließend erweitert sich der Zeitraum für die Auffrischungsimpfungen bis zum vollendeten 60. Lebensjahr auf alle fünf Jahre, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr wird diese jedoch wieder alle drei Jahre empfohlen. Die Impfung muss selbst bezahlt werden. Die Krankenkassen zahlen einen kleinen Zuschuss. Mehr Informationen gibt es beim Impfservice Wien.

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