Die Sommer werden bedrückender, mehr Hitzewellen, mehr Tage über 30 Grad. Schwüle Tage und Nächte treten gehäuft auf und der Wunsch nach Abkühlung in den eigenen vier Wänden steigt. Immer mehr Menschen wollen daher eine Klimaanlage haben. Hier warnt die Arbeiterkammer Niederösterreich aber zur Vorsicht. Ganz so einfach ist die Anschaffung nicht.
"Viele denken, eine Klimaanlage sei reine Privatsache – doch so ist es nicht. Wer eine fixe Klimaanlage mit Außeneinheit montieren will, sollte unbedingt vorab abklären, ob eine Genehmigung nötig ist – und diese jedenfalls schriftlich einholen", betont Wohnrechtsexperte Wolfgang Motz.
So muss etwa bei Eigentumswohnungen die Einverständnis von allen Eigentümern eingeholt werden, bei Mietwohnungen muss zusätzlich der Vermieter ebenfalls zustimmen. Dieser Schritt ist wichtig, denn wer ohne Erlaubnis ein Gerät einbauen lässt, riskiert im schlimmsten Fall sogar eine Besitzstörungsklage.
Im Gegenzug brauchen Hausbesitzer keine Genehmigung, dennoch sollten man auch hier sicherstellen, dass die baubehördlichen Vorschriften eingehalten werden. Die verantwortliche Gemeinde oder Stadtverwaltung kann Auskunft geben, ob eine Meldung oder Baubewilligung nötig ist.
Ein wichtiger Punkt sind auch die Wartungsarbeiten. Laut einer Erhebung der AK NÖ kostet eine kleine Klimawartung, unter anderem Dichtheitsprüfung oder Reinigung des Kondensators, zwischen 104 und 233 Euro. Das ist ein Preisunterschied von fast 125 Prozent.
Bei großen Wartungen, wie Desinfektion, Reinigung von Ventilatoren und Tropftassen werden zwischen 114 und 329 Euro verlangt. Das macht eine Preisdifferenz von knapp 190 Prozent.
Empfohlen wird vor allem bei größeren Geräten eine jährliche Wartung. Wer diese weglässt riskiert Schimmel, Bakterienbelastung oder Leistungsverlust.
Um Kosten bei der Anschaffung zu sparen, kann man auch in ein mobiles Klimagerät, somit ein Standgerät mit Abluftschlauch, investieren. Da hierbei keine bauliche Änderung nötig ist muss auch keine Zustimmung eingeholt werden, aber solche Geräte können starke Stromfresser sein. Ein besonders großer Energieverlust entsteht, wenn zum Beispiel ein Fenster gekippt ist.