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Rekordtransfer! Napoli angelt sich Hoffer

Heute Redaktion
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Paukenschlag in der Bundesliga! Erwin Hoffer wird ab sofort für den italienischen Traditionsverein und Maradona-Klub SSC Napoli stürmen. Der 22-Jährige erhält einen Fünfjahres-Vertrag. Mit dem Erlös dürften die Hütteldorfer Schuldenfrei sein. Hoffer: "Ich verlasse meinen Herzensklub".

Hoffer war in den vergangenen Wochen mit mehreren internationalen Klubs in Verbindung gebracht worden. Blackburn hatte Interesse. Nun unterschreibt er nach den medizinischen Tests beim Team um Italiens Ex-Teamchef Roberto Donadoni einen Fünfjahres-Vertrag. Überraschend ist vor allem die schnelle Einigung ohne große Nebengeräusche. Darüber, dass Napoli an Rapidlern interessiert ist, wurde bereits vor einer Woche berichtet. Allerdings handelte es sich da noch um Kavlak und Pehlivan!

5,5 Millionen und die Nummer 9?

Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Die italienische Sportzeitung Corriere dello Sport berichtet jedenfalls von 5,5 Millionen Euro Ablöse, TV-Stationen wie Sky Italia von rund fünf Millionen. Ein unmoralisches Angebot, dass Rapid nicht ausschlagen konnte! "Jimmys" Rückennummer 9 wäre in Neapel jedenfalls noch frei.

"Es ist innerhalb von ein, zwei Tagen alles sehr schnell gegangen", sagt Hoffer-Berater Rupert Marko. "Mit Napoli hat es von Anfang an gepasst, wir waren mit dem Verein schnell im Klaren. Donadoni wollte ihn unbedingt. Wir haben gesagt, das ist das Angebot, auf das wir gewartet haben."

Hoffer: "Verlasse meinen Herzensklub"

Hoffer selbst denkt in der Stunde des Karriereaufstiegs trotzdem an Rapid: "Ich bin glücklich, dass der Sprung ins Ausland zu einem so berühmten Klub wie Napoli geklappt hat. Ich verspüre aber Wehmut, weil ich mit Rapid meinen Herzensklub verlasse. Ich werde für immer Rapidler bleiben und würde mir wünschen, später einmal wieder für Rapid zu spielen."

Rapid mit einem Schlag schuldenfrei?

Letzter ÖFB-Legionär bei Napoli war mit György Garics, der nun bei Atalanta Bergamo spielt, übrigens ebenfalls ein Ex-Rapidler. Der SSC beendete die abgelaufene Saison der Serie A auf dem zwölften Tabellenrang. Bis Freitag bereitet sich der Klub noch in Lindabrunn bei Wien auf die neue Saison vor. Schon am Mittwoch wird Hoffer dort sein erstes Training absolvieren.

Rapid verliert zwar eine absolute Mannschaftsstütze und nach Ümit Korkmaz 2008 (Frankfurt) ein weiteres Juwel, dürfte sich damit aber wirtschaftlich saniert haben. Hoffers Vertrag wäre noch bis 2011 gelaufen. Klub-Präsident Rudolf Edlinger hatte in den vergangenen Tagen und Wochen desöfteren darauf hingewiesen, bis zum Ende der eben erst gestarteten Saison schuldenfrei sein zu wollen. Das dürfte nun schon jetzt geschehen sein. Denn die Negativa werden mit rund vier Millionen Euro beziffert.

Verlust eines Sympathieträgers

Rapid-Sportdirektor Alfred Hörtnagl wünscht der Sprintrakete viel Erfolg. "Wir verlieren ohne Zweifel einen absoluten Leistungs- und Sympathieträger. Da es für Jimmy Hoffer jedoch das große Ziel war, ins Ausland zu wechseln, waren wir in der Vereinsführung einstimmig der Meinung, diesen Schritt zu unterstützen."

Die teuersten Transfers von österreichischen Profis der Geschichte:

Erwin Hoffer (SK Rapid Wien zu SSC Napoli), 2009, 5,0 Mio.

Martin Stranzl (VfB Stuttgart zu Spartak Moskau), 2006, 4,5 Mio.

Andreas Ivanschitz (Rapid Wien zu RB Salzburg), 2006, 4,0 Mio.

Walter Schachner (AC Cesena zu AC Torino), 1983, 3,85 Mio.

Paul Scharner (Brann Bergen zu Wigan Athletic), 2005, 3,67 Mio.

Mario Haas (Sturm Graz zu RC Straßburg), 1999, 3,12 Mio.

Emanuel Pogatetz (GAK zu Middlesbrough FC), 2005, 2,71 Mio.

Andreas Herzog (Werder Bremen zu Bayern München), 1992, 2,54 Mio.

Sebastian Prödl (Sturm Graz zu Werder Bremen), 2008, 2,5 Mio.

Alexander Manninger (Udinese Calcio zu Juventus Turin), 2008, 2,5 Mio.

Ümit Korkmaz (Rapid Wien zu E. Frankfurt), 2008, 2,3 Mio.

Martin Hiden (Rapid Wien zu Leeds United), 1998, 2,18 Mio.

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