Rendi-Wagner überrascht im TV mit Fleisch-Ansage

Vergangene Woche starteten die "Puls24"-Sommergespräche mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, diese Woche ist die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner an der Reihe. Zum Warmwerden gibt es bei dem Format stets eine kleine Koch- und Grill-Session. Im Gegensatz zu Meinl-Reisinger brachte Rendi-Wagner Käsekrainer mit Fleisch, und nicht die vegane Version, mit.

"Ich käme gar nicht auf die Idee, ich wusste gar nicht, dass es das gibt", sagte die SPÖ-Chefin darauf angesprochen merkbar überrascht. "Wenn ich vegetarisch essen will, dann esse ich einen Salat mit Schafskäse oder Mozzarella. Da ahm ich mir kein Würschtl nach." Was sie überhaupt nicht mag, ist Oregano – "obwohl ich eine griechische Großmutter hab."

Angesichts der Klimakrise großteils auf Fleisch zu verzichten, gehe sich für sie nicht aus. "Ich ess sehr sehr gern Fleisch. Ja, wirklich auch zünftig, das Schnitzel, das Cordon Bleu, die Käsekrainer." Nachsatz: "Aber es muss nicht jeden Tag sein." Auch Pasta mit Gemüse "passt". Schnurstracks wurden drei XXL-Würste von der Parteichefin auf dem Grill platziert, bevor es im Flanier-Gang zum Interview ging.

Nehammer nicht mehr lange ÖVP-Chef

"Die Wahrheit ist: Wir sind heute die stärkste politische Kraft in Österreich", resümierte sie die immer weiter steigenden Umfragewerte des letzten Jahre. "Wir sind hier im Grünen, hier wachsen die Äpfel auf den Bäumen. Aber was nicht auf den Bäumen wächst, ist das Vertrauen." Dieses habe man sich konsequent erkämpft.

So viel wie möglich dieser "harten Währung" will man bei der nächsten Wahl bekommen, um sich dann auch den Koalitionspartner aussuchen zu können. Es sei auch überhaupt nicht klar, wer seitens der ÖVP dann der Ansprechpartner sein wird. "Die Verhältnisse sind dort so instabil. Ich glaube auch nicht, dass es Nehammer sein wird." Bei der SPÖ hingegen sei die Frage der Spitzenkandidatur, die Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wiederholt in Frage stellte, "absolut geklärt".

Bitte zu Tisch

Fertig mit dem Spaziergang durch das Grüne ging es dann zu Tisch und um Sachpolitik. Dabei bekräftigte sie einige ihrer bekannten Positionen: Strompreisdeckel, Mietpreisdeckel und Abschöpfung von Übergewinnen der Energieunternehmen. Bei all dem soll es nach dem Vorschlag des Wiener Bürgermeisters gehen: "Sofort alle an einen Tisch, nicht lang reden."

Interessant auch die Antworten im "Wordrap": Die letzte illegale Tat der Parteichefin war eine Parkstrafe, gar nicht leiden kann sie die Eis-Sorte Cookies. "Jedes Mal, wenn wir so eine Box haben, dann verseucht Cookies die ganze Box. Es ist zu süß." Das letzte Mal laut wurde sie am Freitag, als sie erfuhr, dass das Schulstartpaket für armutsbetroffene Kinder gekürzt wurde.

Wer im Sommer 2023 Bundeskanzler(-in) ist, könne man noch nicht sagen. Neuwahlen würden dem Land aber gut tun. "Ich bin bereit, Bundeskanzlerin zu werden." Nach der Wahl des Abschluss-Songs der Sendung ("El mismo so" von Alvaro Soler) konnte dann endlich die Gabel in die Käsekrainer gestochen werden.