Restaurant-Gäste in Österreich sind es mittlerweile ja gewohnt. Wegen "hoher Rohstoff- und Energiepreise" sowie "stark gestiegener Lohn- und Lohnnebenkosten" wird einem beim Blick auf manche Speisekarte schon schwindlig. Manche Lokale kommen beim Ausbessern ihrer Preise mit dem Überkleben der alten Preise fast nicht nach (siehe Video unten).
Autofahrer, die in den Raststätten an den Autobahnen des Landes Halt machen, kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Erst Anfang März war ein Unternehmer auf der Strecke Wien-Graz unterwegs, machte bei der Raststation Schottwien nahe dem Semmering bei Landzeit Halt.
Der Unternehmer aus Graz bestellt einen Espresso, also einen Mini-Kaffee (etwa 25 ml), der meist in einem oder maximal zwei Schlucken getrunken wird. Als Gerhard die Rechnung begleichen wollte, bekam er einen Schock. 5,05 Euro machte das Getränk aus. "Sind die wucki?", sagt der Steirer damals zu "Heute".
Andere Autobahn, andere Raststation, anderes Landzeit-Restaurant. Ein Lenker wollte sich vergangene Woche auf der Fahrt von Wien nach Linz erfrischen, blieb stehen. Die Preise fürs Essen sind gesalzen. Käsespätzle kosten 22,80 Euro, ein Rindsgulasch mit Beilage 19,35 Euro, ein Cheesecake mit Erdbeeren noch einmal 9,50 Euro.
Aber richtig abgefahren sind die Raststätten-Preise am Schluss. Im Kassenbereich werden Getränke angeboten. Kostprobe: eine kleine Flasche Wasser (Thalheim Heilwasser, 0,33 Liter) kostet 5,95 Euro. Für die große Flasche (0,75 Liter) muss man so viel bezahlen wie früher für ein ganzes Mittagsmenü, nämlich 12,55 Euro. Cola Zero (0,33 Liter) schlägt mit 7,65 Euro zu Buche.
Wie gibt es das? Eine "Heute"-Anfrage per Mail zum Cola-Preis blieb bisher unbeantwortet. Als wir im März bei "Landzeit" wegen des Espresso-Preises angefragt haben, hieß es vom Unternehmen: "Das hat damit zu tun, dass wir vorgegebene Öffnungszeiten haben, auch an die ASFINAG zahlen müssen, die Infrastruktur bereitstellen und 365 Tage pro Jahr offen halten müssen – daraus ergibt sich die Preiskalkulation."