Aufregung um Sommer-Grand-Prix!
Beim Start des Sommer-Springens in Courchevel wird erstmals ein neues Wettbewerbs-Format getestet. Die geplante Revolution soll den Sport ansehnlicher gestalten, wird allerdings wohl eher Zufallssieger hervorbringen. Aber: Österreichs Top-Springer sind in Frankreich nicht mit von der Partie, bleiben zu Hause – Teamchef Andreas Widhölzl klärt auf.
Die Idee: Im ersten Durchgang werden die Springer in zehn Fünfergruppen geteilt. Die zwei Besten jeder Gruppe qualifizieren sich für den zweiten Durchgang, fünf weitere Springer kommen als Lucky Loser hinzu. Dann folgt der große Twist: Das Finale startet von null, der Sprung des ersten Durchgangs wird gestrichen. Der Gedanke dahinter: Die FIS und Renndirektor Sandro Pertile, von dem die Idee stammt, erwarten sich mehr Spannung im Finale.
Bislang wurden die Punkte beider Durchgänge zusammengezählt. Denn beim Skispringen können äußere Einflussfaktoren, vor allem der Wind, den Erfolg eines Sportler maßgeblich beeinflussen. Durch das Zusammenzählen dieser beiden Sprünge setzt sich somit eher noch der beste Springer des Tages durch. Bei nur einem gewerteten Durchgang wird dem Zufall mehr Bedeutung verliehen. Über das gewöhnungsbedürftige Format hat sich der ÖSV-Chefcoach noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Gegenüber dem Kurier erklärte er: "Ich hab es mir ehrlicherweise nur einmal durchgelesen."
Seine Asse lässt Widhölzl zu Beginn der Sommer-Springen aber ohnehin zu Hause. Allerdings nicht freiwillig, sondern verletzungsbedingt. Weltcupsieger Daniel Tschofenig laboriert an einer Muskelverletzung, legt aktuell eine Sprungpause ein. Stefan Kraft kämpft weiterhin mit Knieproblemen, steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Auch Jan Hörl zuletzt zum Start der Saisonvorbereitung angeschlagen, wird nicht mitreisen.
Widhölzl erklärte: "Wir hatten bisher noch keinen einzigen Trainingskurs mit der kompletten Mannschaft, weil immer wieder Leute verletzt waren. Deshalb macht es auch keinen Sinn, dass wir in den ersten Bewerben mitspringen." Die ÖSV-Stars stoßen dann zur Olympia-Generalprobe auf der gerade fertiggestellten Schanze in Predazzo zum Team. In Courchevel gehen für Österreich Clemens Aigner, Niklas Bachlinger, Stefan Rainer, Jonas Schuster und Marco Wörgötter an den Start.