Venier lud kurzfristig zu einer Pressekonferenz in ihre Heimatgemeinde Oberperfuß, um einen "Ausblick über ihre weiteren Pläne" zu geben – normalerweise ein untrügliches Zeichen eines bevorstehenden Karriereendes.
Nun ist die Katze aus dem Sack. Venier sagt dem Skisport Adieu. Und das unmittelbar vor einem sportlichen Großereignis: den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina. "Soll ich die Bombe gleich platzen lassen? Vor 29 Jahren hat es hier angefangen. Mit dem heutigen Tag trete ich vom aktiven Sport zurück. Wer kann schon sagen, am Höhepunkt aufgehört zu haben?", so Venier. "Der Gedanke, meine Karriere zu beenden, ist nicht ganz neu und reift schon seit einiger Zeit in mir. Aber ich wollte mir für diese einschneidende Entscheidung ausreichend Zeit nehmen, denn wenn sie einmal getroffen ist, gibt es für mich kein Zurück mehr", betonte die Tirolerin.
"Meinen größten Traum, eine Medaille bei der Heim-WM in Saalbach zu gewinnen, habe ich mit einer Goldenen und einer Bronzenen mehr als erfüllt. Auch wenn nächstes Jahr die Olympischen Spiele anstehen, fühlt es sich für mich jetzt genau richtig an", unterstrich die 31-Jährige.
"Viele werden sich fragen, warum ich mir mit der Entscheidung so lange Zeit gelassen habe. Als ich im Mai das Training begonnen habe, ging alles nicht mehr so leicht von der Hand. Die Motivation hat nachgelassen. Jetzt bin ich gesund und bereit für einen neuen Lebensabschnitt", so die Tirolerin.
Das kommt jedenfalls nicht überraschend. Venier hatte jüngst nach der WM-Goldenen im Super-G von Saalbach bereits einen möglichen Abschied vom Skisport offen gelassen. Die Tirolerin hatte sich auch besonders kritisch gegenüber Frauen-Cheftrainer Roland Assinger gezeigt. Der Bruder von "Millionenshow"-Moderator Armin Assinger darf nach einer Aussprache mit dem Team im Amt bleiben. Bei der 31-Jährigen kommen jedenfalls auch anhaltende Knieschmerzen hinzu. Deshalb hatte die Super-G-Weltmeisterin auch das Saisonfinale im März in Sun Valley auslassen müssen.
Privat läuft es bei der Tirolerin jedenfalls prächtig. Jüngst verkündete die Tirolerin die Verlobung mit ÖSV-Läufer Christian Walder. Schon am vergangenen Wochenende fand der Polterabend statt.
Venier krönte im Februar ihre Karriere mit der WM-Goldmedaille im Super-G in Saalbach. Schon davor hatte "Tante Gucci", so ihr Spitzname im Team, bereits 2017 die WM-Silbermedaille in der Abfahrt geholt, abgerundet durch Bronze in Saalbach in der Team-Kombination. Venier feierte in ihrer Weltcup-Karriere drei Einzel-Rennsiege und landete insgesamt zwölfmal auf dem Stockerl.