Bei der Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach raste Venier sensationell zur Goldmedaille im Super-G. Die 31-Jährige erlebte damit ihren Karriere-Höhepunkt. Noch gekrönt mit Bronze in der Team-Kombination. Am Donnerstag erklärte Venier nun ihren sofortigen Rücktritt vom Spitzensport.
"Wer kann schon sagen, dass man am Höhepunkt aufgehört hat", stellte die Tirolerin bei einem Medientermin in ihrer Heimatgemeinte Oberperfuß klar. Venier holte neben den beiden Medaillen in Saalbach auch WM-Silber 2017 in der Abfahrt und insgesamt drei Weltcupsiege. Nun verabschiedet sich die 31-Jährige in die Ski-Pension.
Anhaltende Knieschmerzen hatten Venier zuletzt zurückgeworfen. Nach dem Saalbach-Coup musste sie das Weltcupfinale in Sun Valley auslassen. Außerdem habe Venier Motivationsprobleme gehabt, wie sie erklärte. "Der unbedingte Wille, der für den Spitzensport notwendig ist, war einfach in den vergangenen Monaten nicht mehr in dem Maße da, wie ich es von mir selbst erwarte. Meinen größten Traum, eine Medaille bei der Heim-WM in Saalbach zu gewinnen, habe ich mit einer Goldenen und einer Bronzenen mehr als erfüllt", betonte die Tirolerin.
Ebenso dürfte das angespannte Verhältnis zu Frauen-Cheftrainer Roland Assinger eine Rolle für den Rücktritt gespielt haben. Venier war nach dem Gold-Triumph eine der prominentesten Kritikerinnen des Kärntners, hatte Assingers teils harten Führungsstil angeprangert. Nach ÖSV-interner Aufarbeitung und einer Aussprache durfte der Coach bleiben. Venier geht nun.
Auch Assinger verabschiedete die Speed-Spezialistin am Donnerstag, sprach von "Missverständnissen in der Kommunikation zwischen Stephanie und mir". Diese habe man laut Assinger "in einem internen Gespräch klären" können. "Wir haben uns konstruktiv ausgetauscht und sind im guten Einvernehmen auseinandergegangen", betonte der Kärntner.
Venier sieht dies allerdings anders. "Ich denke, dass die Beteiligten daraus gelernt haben und dass es nach allen Gesprächen auch angekommen ist", so Venier gegenüber der "Kleinen Zeitung", ohne Assinger beim Namen zu nennen, fügte dann an: "Ich erwarte mir aber schon einmal ein öffentliches Statement zu diesem Thema. Ich kann da nur den Ball zuspielen."
Direkt auf Assinger angesprochen, meinte die Super-G-Weltmeisterin dann, dass eine Aussprache nicht alle Probleme aus der Welt schaffen könne. Man benötige "einen Prozess", es sei "nicht mit einem Gespräch erledigt. Für mich ist Kommunikation ein sehr wichtiger Faktor und bedingt, dass man einander immer auf Augenhöhe begegnet, egal wie erfolgreich man ist oder welches Ego man hat."