Handyverbot, Schlafzeiten

Weltmeisterin Venier legt gegen ÖSV-Chefcoach nach

Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier erneuert ihre Kritik an ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger. Die Tirolerin ließ neuerlich das Karriereende offen.
Sport Heute
10.04.2025, 07:02

Bei der Heim-WM in Saalbach holte sich Venier Gold im Super-G – das Karriere-Highlight der ÖSV-Speed-Läuferin, die drei Weltcupsiege holte, aufgrund anhaltender Knieschmerzen die Saison aber vorzeitig beenden musste, beim Weltcupfinale in Sun Valley nicht mehr auf den Skiern stand.

Ob die Tirolerin noch ein weiteres Mal im Weltcup an den Start gehen wird, ist nach wie vor fraglich, die 31-Jährige ließ jedenfalls weiterhin einen möglichen Rücktritt offen. "Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich weitermachen werde oder ob ich es sein lassen werde. Es spielen mehrere Faktoren hinein", erklärte die ÖSV-Topläuferin im "ORF", erneuerte damit auch ihre jüngst geäußerte Kritik an Frauen-Cheftrainer Roland Assinger. Sein Umgangston sei "nicht die feine Art".

"Fast ein bisserl eingeschüchtert"

Zuvor stimmte Venier in die von Stephanie Brunner und Tamara Tippler geäußerten Kritik an Assinger ein. "So verliert man die Freude. Vieles, was Tami (Tamara Tippler Anm.) sagt, stimmt. Die Richtlinien, die Roland Assinger vorgibt, sind oft schwer nachzuvollziehen und nicht mehr zeitgemäß. Es geht um die Art und Weise, wie – wenn überhaupt – mit uns kommuniziert wird. Wir sind kritikfähig, aber es geht immer um das Wie. Wenn es in die persönliche Ebene geht, viele Mädels plärren, tut das weh", hatte Venier zuvor in der "Krone" gemeint.

Die Super-G-Weltmeisterin habe sich nun "in der Position gesehen, etwas zu sagen", meinte Venier. Sie und Chefcoach Assinger seien oft "wie Hund und Katz". Der Kärntner sei "voll super", wenn es um die Organisation gehe. "Wenn dir dann aber ein zwei Meter großer Mensch gegenübersteht und laut in der Stimme wird, fühlt man sich oft fast ein bisserl eingeschüchtert", meinte die 31-Jährige. "Er macht es dann auch über die persönliche Schiene, was ich nicht so nachvollziehen kann. Da tue ich mir dann ein bisschen schwer", so die ÖSV-Läuferin weiter.

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"Sind erwachsene Frauen"

Assinger hatte etwa ein Handyverbot in den Teamhotels eingeführt, lässt auch Partner und Familienmitglieder nicht in die Hotels hinein und führte fixe Schlafzeiten ein. "Familien und Freunde sind da, weil sie einen Rennen fahren sehen wollen. Es ist nicht schlimm, wenn man dann am Nachmittag mit der Familie einen Kaffee trinkt. Die Familie war immer da, wenn es dir schlecht geht", führte Venier aus. "Es macht immer der Ton die Musik, wir sind erwachsene Frauen, viele sind rund um 30. Wir wissen, was uns gut tut", betonte die Tirolerin.

Gespräche hätten nun schon stattgefunden, weitere werden folgen. "Wir beide haben unseren eigenen Kopf, haben viel geredet, aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht an ihn heran komme", meinte Venier. So sei ihr etwa im Sommer 2024, als sie mit dem Golfspielen begann, gesagt worden: "Jeder, der mit dem Golfspielen angefangen hat, ist in der Saison darauf nicht mehr gut gefahren. Das tut nicht gut", so die Super-G-Weltmeisterin, ergänzte: "Es geht ja nicht nur um mich, es geht auch viele im Nachwuchs."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.04.2025, 10:17, 10.04.2025, 07:02
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