Eine Woche ist es her, dass der CSU-Politiker und Bürgermeister von Neubiberg (D) Thomas Pardeller vor dem Nachtclub "Palais" am Münchner Hauptbahnhof mit Kokain erwischt wurde. In einer Stellungnahme äußert er sich nun zu dem Vorfall.
"Ich habe einen Riesenfehler, eine Riesendummheit gemacht", heißt es darin. Pardeller bestätigt zudem in seiner Erklärung den Drogenfund. "Ja, es war Kokain". Es sei ein Versuch gewesen, "seelischen Druck zu entladen. Aber es war der falsche Weg", berichtet die "BILD".
Nachdem seine Großeltern gestorben waren, habe er die letzten eineinhalb Jahre eine schwierige Zeit gehabt. Er habe Ablenkung gesucht, sich in exzessive Partynächte geflüchtet und sich dabei "selbst verloren", heißt es weiter.
Wie "Heute" berichtete, wurde Pardeller am frühen Morgen des 11. Oktober von Beamten kontrolliert. Dabei wurde ein Tütchen mit 0,2 Gramm Kokain gefunden. Eine Anzeige nach dem Betäubungsmittelgesetz folgte.
Der CSU-Bürgermeister zieht daraus Konsequenzen: Er will sich vier Wochen Auszeit nehmen, um sich therapeutisch behandeln zu lassen. Danach will er ins Rathaus zurückkehren: "Ich habe daraus gelernt und möchte diesen Fehler nicht nur eingestehen, sondern auch aufrichtig aufarbeiten."
Der CSU-Ortsverband Neubiberg nennt den Vorfall einen "Fehler in einer privaten Krise" und betont Pardellers "hervorragende Arbeit als Bürgermeister". Ob der Politiker weiterhin das Vertrauen der Bürger genießen wird und ob ihm sein Fehlverhalten verziehen wird, liegt letztlich bei den Wählern.
Auch sein politischer Gegner, SPD-Bürgermeisterkandidat Neal Weber, reagiert betroffen. Er habe aus der Zeitung von den Kokain-Vorwürfen erfahren: "Ich war schockiert. Mit so was habe ich nicht gerechnet." In Neubiberg sei man hingegen verwundert. "Ich denke, er hat mit der Aktion viel Vertrauen eingebüßt", so ein Bürger. "Ob er weiter das Amt bekleidet, muss Thomas Pardeller selbst wissen. Ich persönlich würde nicht noch einmal kandidieren."