Oberösterreich

Zukunft von 8.000 Arbeitern bei MAN weiter ungewiss

Nach den Protesten der Belegschaft gegen die Übernahme des MAN-Werkes in Steyr durch einen Investor, appelliert nun die Sozialpartnerschaft an MAN.

Michael Rauhofer-Redl
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MAN Werk in Steyr
MAN Werk in Steyr
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Der Streit um die Übernahme des MAN-Werks in Steyr geht in die nächste Runde. Zwischen der oberösterreichischen Belegschaft und der deutschen Zentrale in München sind die Fronten verhärtet. Zur Erinnerung: Die Belegschaft des MAN-Werks in Steyr stimmte in einer Urabstimmung gegen die Übernahme durch den deutschen Investor Siegfried Wolf. Für München ist nun klar, dass das Werk geschlossen wird, das will aber weder die Gewerkschaft noch die Belegschaft einfach so hinnehmen. 

Mittlerweile reagierten auch die Sozialpartner, diese appellieren an MAN an den Verhandlungstisch zurückzukehren, was die Unternehmensbosse bislang aber ablehnten: "Übernahme oder Schließung" heißt die Devise. Die Sozialpartnerschaft, in Form von ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer, erinnerten MAN an die "große Verantwortung", die das Unternehmen gegenüber der Region, den Arbeitnehmern und deren Familien habe. 

8.000 Jobs in Gefahr

Das Ergebnis der Mitarbeiterbefragung könne "nicht das Aus für Steyr bedeuten, das ein wichtiger Baustein am Automotiv-Standort Österreich ist". Sie appellierten an die Verantwortlichen "rasch konstruktive Gespräche zu führen". Dort solle dann in "sozialpartnerschaftlicher Manier" weiter verhandelt werden. Rund 8.000 Personen würden durch eine Schließung des Werks ihre Arbeit verlieren. Insgesamt könnte rund eine Milliarde Euro weniger Bruttoinlandsprodukt (BIP) die Folge sein. 

Der Präsident der oberösterreichischen Arbeiterkammer, Johann Kalliauer, bezeichnet das Votum der Belegschaft als "klares Signal, dass man so nicht mit einer Belegschaft umgehen kann". Eine Übernahme Wolfs wäre nur mit schmerzenden Nebenwirkungen umzusetzen gewesen: 600 Mitarbeiter hätten gehen müssen, sie hätten im Gegenzug 10.000 Euro einmalig bekommen. Die restliche Belegschaft hätte auf 15 Prozent Gehalt verzichten müssen. Kalliauaer geht von einer "Lösung für Steyr aus". 

MAN will nicht weiterverhandeln

Vonseiten MANs gibt es vorerst keine Signale, die eine weitere Gesprächsbereitschaft bedeuten würden. "In der Konsequenz dieses Ergebnisses muss MAN die Schließungspläne für das Werk wieder aufnehmen, weil wir außer diesem Angebot des Investors Wolf keine Alternativen vorliegen haben, die es lohnt weiterzuverhandeln", so VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch am Freitag."

Kritik an der Bundesregierung gibt kommt nun von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. Er sieht sowohl Bundeskanzler Sebastian Kurz, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Arbeitsminister Martin Koch (alle ÖVP) in der Verantwortung die drohende "wirtschaftliche und soziale Katastrophe" abzuwenden.

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