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Rogan holte Bronze bei Langbahn-EM

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Österreichs Schwimm-Ass Markus Rogan hat am Mittwoch seine 34. internationale Medaille und die erste des OSV-Teams bei den Langbahn-Europameisterschaften in Debrecen gewonnen.

Wenn das kein Selbstvertrauen gibt. Markus Rogan hat am Mittwoch seine zwar schon 34. Medaille auf der internationalen Schwimm-Bühne geholt, aber Langbahn-EM-Bronze über 200 m Lagen in Debrecen ist sicher eine der von ihm am wenigsten erwarteten.

Vor den Titelkämpfen war er noch glaubhaft unsicher, ob es sich überhaupt für das Finale ausgehen würde, nun wurde er aufs Siegespodest gebeten. Noch eineinhalb Wochen davor hatte es beim seit knapp drei Wochen 30-Jährigen rein gar nicht nach irgendetwas Zählbarem in der zweitgrößten ungarischen Stadt ausgesehen.

Beim US-Grand-Prix in Charlotte bewältigte er da den Vorlauf mit 2:04,97 Minuten gerade einmal unter der 2:05er-Marke, im Endlauf wurde Rogan gar disqualifiziert. Erschöpft und ausgelaugt vom harten Training, bezeichnete er die Debrecen-EM als seine schwierigste seit der auf der Kurzbahn 2003 in Dublin.

Ohne spezielle Vorbereitung

Auch damals trat er in den Endphasen seines US-Studiums in Stanford ohne spezielle Vorbereitung aus dem Training heraus an, und auch damals wurde es Bronze. In Irland war es auf seiner früheren Leibstrecke 200 m Rücken gewesen, nun ist es in seiner neuen Spezialdisziplin passiert. War er nach dem Vorlauf am Dienstag skeptisch gewesen, noch zulegen zu können, schaffte er es schließlich doch zu EM-"Lorbeer". Damit holte Rogan auch im zwölften Jahr in Folge zumindest eine internationale Medaille.

Eine bessere Motivation als diese für ihn wohl maximal möglich gewesene Ausbeute gibt es gut zwei Monate vor Olympia für das noch zu absolvierende harte Training nicht. Denn vor dem Debrecen-Endlauf sah sich der Wiener in einer Situation, wie er sie sich für das angestrebte Olympia-Finale mit realistischem Blick nach vorne wünschen würde. Nämlich als Außenseiter mit einer kleinen Prozentchance auf eine Medaille in die Entscheidung zu gehen, und diese Möglichkeit mit vollem Risiko dann auch wirklich zu nutzen.

Bilder vor seinen Augen

Sollte Rogan am 2. August unter den Lagen-Finalisten ins Londoner Aquatic Centre einmarschieren, werden vielleicht Bilder des Debrecen-Endlaufs vor seinen Augen ablaufen. Dort wird es voraussichtlich nötig sein, nicht drittbester sondern schnellster Europäer zu sein. Denn es ist davon auszugehen, dass Olympia-Gold und -Silber an die beiden US-Asse gehen werden. Es würde wundern, wären das nicht Michael Phelps und Ryan Lochte. Die Entscheidung darüber fällt in gut einem Monat bei den US-Trials in Omaha.