Cristiano Ronaldo holt sich in Saalfelden mit Al-Nassr den Feinschliff vor der anstehenden Saison in der Saudi Pro League. Für die zahlreichen Ronaldo-Fans, die in den Salzburger Ort gereist sind, war ein Fan-Fest geplant. Die Ronaldo-Mania läuft aber immer mehr aus dem Ruder.
Seit Tagen belagern Hunderte Ronaldo-Fans das Teamhotel Brandlhof. Autogrammjagd, Selfies und das große Ziel: Einmal den fünfmaligen Weltfußballer aus nächster Nähe sehen. Dieser wirkt zunehmend gefrustet.
Einige Fans gingen gar noch einen Schritt weiter und schlichen sich am Sicherheitsdispositiv vorbei auf die Etage, wo der 40-Jährige logiert. Danach sollen die Kinder an der Suite des Superstars angeklopft haben. Und dieser soll gar die Türe geöffnet, über den ungebetenen Besuch sich aber nicht wirklich gefreut haben.
"Deutlich gereizt und lautstark" soll der sechsfache Familienvater den Kindern mit der Polizei gedroht haben. Ronaldo war aber nicht nur Opfer, sondern auch Auslöser von großem Ärger. Denn beim ersten Testspiel blieb der fünffache Champions-League-Sieger im Hotel. So gingen die Fans und Autogrammjäger vor Ort am Spielfeld gänzlich leer aus.
Am Sonntag zeigte er sich dann publikumsnah – auch wenn nur kurz. Der Europameister von 2016 signierte vor dem Hotel Trikots, Fußbälle und sogar Unterwäsche und Autonummern. Die ganze Ronaldo-Mania bringt das Hotel an seine Grenzen.
Das Personal und Sicherheitskräfte sind laut der "Krone" längst am Anschlag. "Sollten sie nächstes Jahr wiederkommen, müssten wir alles neu aufstellen", sagt Hotelbesitzer Alexander Strobl. Sogar die örtliche Feuerwehr wurde beansprucht – ein Wasserkocher löste einen Fehlalarm aus.
Offiziell dauert das Trainingslager von Al-Nassr mit "CR7" bis zum 4. August. Es wird sich zeigen, ob der Portugiese auch tatsächlich bis zum Ende bleibt. Die jüngsten Ereignisse könnten ihn zu einer verfrühten Abreise bewegen.
Zwei wichtige Daten stehen im Trainingslager des Klubs noch an. In Grödig steigt am Mittwoch ein Test gegen Toulouse, am Samstag gegen Al-Ahli. Die Partien finden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Rund 100 Ordner sind pro Spiel im Einsatz, zudem wird der Mannschaftsbus des saudischen Teams von der Polizei eskortiert.
Die Fans zahlten teils mehrere hundert Euro pro Ticket. Die große Angst ist nun nach dem Schlagzeilen um die gefrustete Fußball-Ikone, dass Ronaldo vorzeitig die Koffer packen, keine einzige Spielminute in Grödig sammeln könnte.