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Rosberg nimmt sich Hamilton bei Pressekonferenz vor

Heute Redaktion
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Bild: Andy Wong (AP)

Es hat nur drei Rennen gedauert, da kochen die Emotionen im Mercedes-Stallduell wieder hoch. Nach dem Sieg von Lewis Hamilton beim Grand Prix von China warf Nico Rosberg seinem Teamrivalen vor, egoistisch zu sein und so seinen zweiten Platz gefährdet zu haben.

Es hat nur drei Rennen gedauert, da kochen die Emotionen im Mercedes-Stallduell wieder hoch. Nach dem warf Nico Rosberg seinem Teamrivalen vor, egoistisch zu sein und so seinen zweiten Platz gefährdet zu haben.

Konkret ging es um die Szenen zwischen dem ersten und zweiten Boxenstopp. Hamilton reduzierte das Tempo so weit, dass Rosberg die Lücke zwar schließen konnte, aber nicht vorbeikam. Mehr noch holte der drittplatzierte Sebastian Vettel allmählich auf und setzte Rosberg unter Druck. Dieser beschwerte sich dann via Funk, dass Hamilton schneller fahren solle.

Der Brite stieg dann wieder aufs Gas. Kurz vor seinem Boxenstopp fuhr er noch zwei schnellste Rennrunden. Offensichtlich hatte er durch das Langsamfahren die Reifen schonen können. Bei der Pressekonferenz, bei der Hamilton erklärte, es sei nur durch die Safety-Car-Phase zwischen ihm und dem Teamkollegen eng geworden, und er habe sein Rennen vorne gut gemanagt, platzte Rosberg der Kragen. "Es ist interessant von dir zu hören, dass du nur an dich selber gedacht hast, was die Pace vorne betrifft", fauchte er Richtung Hamilton.

Rosberg: Hamilton kein Teamplayer

Der Zweitplatzierte redete sich in Rage. "Langsamer zu fahren als notwendig bedeutete, dass Sebastian näher an mich heran kam und er die Möglichkeit hatte, mich durch einen frühen Stopp unter Druck zu setzen. Darauf musste ich reagieren. Es war unnötig, so nah mit Sebastian beieinander zu fahren. Das hat mir am Ende Zeit gekostet, weil die Reifen am Ende waren. Darüber bin ich nicht glücklich", beschwerte sich Rosberg.

Zur Erklärung: Vettel ging in der 31. Runde zum Boxenstopp, Mercedes holte Rosberg als Reaktion darauf eine Runde später herein. Hamilton kam erst in der 34. Runde. Rosberg hatte somit die älteren Reifen für den finalen Stint und konnte dadurch den Weltmeister nicht mehr unter Druck setzen. "Es war das Beste für den Führenden, nicht für das Team", so der Vizeweltmeister.

Hamilton wehrt sich

Rosberg ärgerte sich auch darüber weil laut ihm ein derartiges Szenario im Vorhinein mit Hamilton besprochen wurde, er aber nicht entsprechend reagiert hatte. "Es ist nicht mein Job, auf Nicos Rennen zu achten", konterte Hamilton. "Mein Job ist es, auf das Auto zu achten und das Auto so schnell wie möglich nach Hause zu bringen und das habe ich getan. Ich habe nichts getan, um die Autos aufzuhalten."

"Fakt ist: Nachdem wir in der Box waren, ist Lewis wesentlich schneller gefahren. Das zeigt doch, dass es besser gewesen wäre für das Team, wenn er schon vorher schneller gefahren wäre. Darüber müssen wir reden und das werden wir auch tun", forderte Rosberg.

Wolff kündigt Analyse an

Teamchef Toto Wolff versuchte zu beruhigen. "Das war unerfreulich für ihn und rennentscheidend. Ich glaube nicht, dass das bösartig war. Er wollte die Reifen kontrollieren, dadurch ist Nico etwas in Schwierigkeiten geraten", erklärte der Wiener, der aber eine detaillierte interne Analyse ankündigte. Er gab aber auch zu Protokoll: "Lewis war heute schneller und hat die Reifen länger frisch gehalten. Es hat heute der Richtige gewonnen." Dem schloss sich auch Team-Aufsichtsrat Niki Lauda an: "Lewis ist eben immer einen Tick schneller."