Der Wahlkampf in der Landeshauptstadt stand unter deutlich anderen Vorzeichen als gewohnt: Chaostage in der Bundespolitik, dazu der freiheitliche Höhenflug. Die Spannung war besonders groß: Können die Sozialdemokraten ihre Bastion Linz verteidigen? Gelingt der ÖVP mit ihrem untypischen Auftritt eine Überraschung? Oder läuft alles auf einen blauen Erfolg hinaus?
Am Sonntag um kurz nach 16.30 Uhr war es fix: Die Linzer müssen sich Ende Jänner zwischen dem amtsführenden roten Stadtchef Dietmar Prammer und seinem FPÖ-Herausforderer Michael Raml entscheiden. Der unfreiwillige Rücktritt von Langzeitbürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hatte das Ganze ins Rollen gebracht.
Für "Didi", wie er sich im Wahlkampf genannt hat, gab es von seiner Lebensgefährtin unverzüglich ein Belohnungs-Busserl. Strahlende Gesichter auch bei Kontrahent Raml und seiner Ehefrau Sarah.
Feststeht: Trotz aller politischen Turbulenzen in Österreich kam der rote Statthalter Prammer auf fast doppelt so viele Stimmen wie der freiheitliche Kandidat. Der blaue Turbo hat damit nicht so stark gegriffen wie zuletzt.