Erst seit kurzem ist in Österreich eine RSV-Impfung für Senioren und Schwangere verfügbar – und dadurch ein indirekter Impfschutz für Neugeborene. Hinzugekommen ist die RSV-Prophylaxe Beyfortus (Nirsevimab) für Neugeborene. Diesen vulnerablen Gruppen wird die Impfung wärmstens ans Herz gelegt, denn eine RSV-Infektion kann gerade bei ihnen schwere Atemwegserkrankungen verursachen, die auch böse ausgehen können.
Bisher war nicht bekannt, wie lange der RSV-Impfschutz anhält, eine neue Studie schafft nun Klarheit. In einer an 275 Hausarztpraxen oder klinischen Forschungszentren in 17 Staaten der Welt wurde eine Untersuchung über zumindest drei Erkrankungs-Saisonen gemacht. RSV-Infektionen treten vornehmlich in der kälteren Jahreszeit auf.
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) führt zu Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Diese können symptomlos sowie mit milden Symptomen verlaufen oder zu schweren Komplikationen und Krankenhausaufenthalten führen. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Säuglinge, Kleinkinder, Personen ab 60 Jahren sowie Personen mit bestimmten Grunderkrankungen.
Vor der ersten RSV-Saison hatten 12.468 Probanden im Alter über 60 Jahren eine Impfung, 12.498 Probanden waren in der Placebo-Vergleichsgruppe ohne Impfung. Untersucht wurde die Wirksamkeit über drei RSV-Saisonen hinweg in Bezug auf RSV-bedingte Erkrankungen der unteren Atemwege, also einen schweren Krankheitsverlauf. Die mittlere Beobachtungszeit lag bei knapp 31 Monaten – also fast drei Jahren.
Die gute Nachricht für Senioren: Auch noch in der dritten RSV-Saison betrug die Wirksamkeit der einmaligen Impfung knapp 63 Prozent. Die bei einem Teil der Probanden durchgeführte zweite Impfung steigerte den Effekt nicht.
Die Studienergebnisse könnten die Angaben im Österreichischen Impfplan ergänzen. Dort heißt es unter anderem: "Die aktive Immunisierung (gegen RSV; Anm.) (...) wird derzeit mit einer einmaligen Impfung durchgeführt. Ob weitere Impfungen nötig sind, ist Gegenstand laufender Studien."
