In den letzten Wochen häufen sich Videos und Berichte aus der Ukraine, die russische Kriegsgefangene im Verhör zeigen. Was sie besonders macht: Die Soldaten stammen vermehrt aus afrikanischen Staaten, etwa Somalia. Ihnen werden Jobs in Russland versprochen, dann werden sie an die Front geschickt, um die hohen Verluste auszugleichen, berichtet das Ö1 Mittagsjournal.
"Er war froh, das Land zu verlassen, wollte Arbeit finden und sich ein Leben aufbauen", berichtet die Mutter eines Betroffenen aus Kenia, der in der Region Kursk vermisst wird. "Am Ende ist er wohl dorthin gegangen, um zu sterben."
Freiwillig wäre er nie an die Front gegangen, doch er habe einen Vertrag unterschreiben müssen, obwohl er die Sprache noch nicht gesprochen hat. "Sie haben ihn unter Druck gesetzt und dann direkt in den Krieg geschickt."
Adib Saani, Sicherheitsexperte aus Ghana, spricht auf Ö1 von einem "weitverbreiteten Problem". Menschen werden mit falschen Stellenanzeigen, meist in der Landwirtschaft, gelockt. Afrikanische Regierungen würden wegschauen, weil Russland ein wichtiger Partner sei.
Werbevideos zielen aber auch auf Frauen ab. Ihnen wird gleichermaßen Arbeit und Unterkunft versprochen, am Ende landen sie in Fabriken für die Kriegswirtschaft.