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Russische Läuferinnen küssten sich aus Protest

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Vier russische Goldmedaillengewinnerinnen haben ihre Siegerehrung bei der WM in Moskau zum Anlass genommen, um gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz zu protestieren. Sie tauschten vor einem Millionenpublikum Küsse aus.

Bei der Siegerehrung am Sonntag waren im Luschniki-Stadion alle Augen auf die russische 4x400-Meter-Staffel gerichtet. Das wussten Tatjana Firowa und Xenija Ryschowa für ein wichtiges Anliegen zu nutzen. Die beiden Läuferinnen küssten sich provokativ auf den Mund und machten auf diese Weise ihrem Ärger über das Anti-Homosexuellen-Gesetz, das die Aufklärung Minderjähriger über Homosexualität unter Strafe stellt, Luft. Als sie mit ihren Kolleginnen auf dem Podium standen, küssten sich sogar alle vier Athletinnen (siehe Video).

Bei der WM hatten mehrere Athleten gegen die zutiefst konservative Regelung protestiert. US-Läufer Nick Symmonds kritisierte die Diskriminierung von Homosexuellen und widmete die 800-Meter-Silbermedaille homosexuellen Bekannten. Mehrere Athletinnen liefen mit in Regenbogen-Farbe lackierten Fingernägeln.

Auf derselben Welle wie Wladimir Putin schwebte allerdings Stabhochsprung-Weltmeisterin Jelena Issinbajewa. Sie outete sich als Befürworterin des Gesetzes und hat damit bei vielen Menschen ihre Sympathien verspielt.