Ist ein Wandel in der russischen Kriegsberichterstattung im Gange? Nachdem Russland fast täglich an Boden verliert und die ukrainische Armee stetig vordrängt, wird nun sogar in Russland selbst anders über den Krieg berichtet. "Bloomberg" berichtet, dass der Kreml staatsnahe Medien dazu aufgefordert hat, Fehler von Wladimir Putin zuzugeben. Grund soll sein, dass die optimistische Propaganda Zweifel in der Öffentlichkeit schürt.
So sagte etwa jüngst Andrej Kartapolow, ein ehemaliger General, der jetzt den Verteidigungsausschuss im Unterhaus des Parlaments leitet: "Wir müssen aufhören zu lügen, unser Volk ist nicht dumm". Auch auf höchster Ebene scheint eine neue Art der Berichterstattung Einzug gehalten zu haben. Laut Insidern soll sich Putin zudem kurz vor der Mobilmachung von 300.000 Reservisten mit einer kleinen Gruppe von Militärkorrespondenten getroffen haben.
Davon ungeachtet gehen die Kriegshandlungen weiter. Nach russischen Raketenangriffen auf Wohnhäuser in der südukrainischen Stadt Saporischschja ist die Zahl der Toten nach ukrainischen Angaben auf mindestens sieben gestiegen. Mehr als 20 Menschen seien aus den mehrstöckigen Gebäuden gerettet worden, teilte der Gouverneur der Gebietsverwaltung von Saporischschja, Olexander Staruch, am späten Donnerstagabend mit.
Unter den Geretteten war nach vorangegangenen Angaben ein dreijähriges Mädchen, das in eine Klinik gebracht wurde. In der Nacht zum Freitag suchten Einsatzkräfte in den Trümmern nach möglichen Überlebenden.